Schwerpunktregionen des Streiks sind nach Aussage des Milch-Industrie Verbandes (MIV) in Berlin derzeit die Regionen Bayern, Südhessen und Rheinland-Pfalz. In Nordrhein-Westfalen haben BDM-Mitglieder heute Nachmittag kurzfristig eine Protestaktion vor Campina in Köln angekündigt. Und auch in Schleswig-Holstein hätten einige BDM-Mitglieder die Milchanlieferung eingestellt.
Aus Mecklenburg-Vorpommern berichten BDM-Aktivisten von einer Streikbereitschaft zwischen 50 bis 80 % in manchen Landkreisen. Recht schwach sei die Beteiligung dagegen laut MIV in Niedersachsen. In Sachsen gäbe es überhaupt keine Streikenden.
Der MIV spricht nach der Auswertung einer ersten Umfrage aus den Regionen von einem regionalen Rückgang der Anlieferung von 5 bis 30 %. Der Verband befürchtet, dass es in den nächsten Tagen auch zu einem "Streik-Hopping" kommen könnte. Dabei wechseln sich benachbarte Milchviehhalter mit dem Streiken ab, um die gesamte Dauer des Lieferstopps zu verlängern und den Schaden für jeden Einzelnen gering zu halten.
Bei den einzelnen Molkereien gibt es derzeit aufgrund der zweitägigen Abholung bisher noch kein klares Bild über die Folgen des Streiks. "Für die Molkereien bedeutet das derzeit vor allem ein großes logistisches Problem. Vor allem, wenn die Bauern vorher nicht Bescheid geben, dass sie nicht mehr liefern", erklärt Eckhard Heuser vom MIV auf Anfrage von top agrar.
Bezüglich der Milchmenge gäbe es aber noch keine Engpässe, da im Moment sehr viel Milch am Markt sei: "Der Zeitpunkt des Streiks ist im Moment denkbar ungünstig!", so Heuser. Der Handel zeige derzeit bezüglich der Milchpreise kein Entgegenkommen.