Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt und weitere Tier- und Umweltschutzorganisationen fordern ein Verbot von Kälberiglus in der EU. Mit Videoaufnahmen aus Polen machen Sie medial Stimmung gegen die Haltungsform; sie sprechen von „illegalen Einzelkäfigen“.
Die Tiere seien völlig isoliert, ohne jegliche Möglichkeit Kontakt zu Artgenossen aufnehmen zu können, was gegen das EU-Recht verstößt. Die Tierschutzorganisationen fordern, dass europaweit die Haltung von Kälbern in Einzelboxen sofort beendet wird.
„Was wir in den Aufnahmen sehen, ist die traurige Realität für Millionen Kälber in Polen und in der gesamten EU“, sagt Marietheres Reinke, Tierärztin und Leiterin des Fachbereichs Tiere und Tierschutz der Albert Schweitzer Stiftung. Durch die direkte Isolation nach der Geburt und das Fehlen von Muttermilch würden viele Kälber bereits in den ersten Lebenswochen sterben, behaupten die Kritiker.
Nach Schätzungen würden in der Europäischen Union insgesamt über 60 % der Kälber - insgesamt über 12 Mio. Tiere pro Jahr - in den ersten Lebenswochen in Einzelboxen gehalten. Allein in Deutschland seien dies jährlich ca. 75 % der 2,4 Mio. Kälber.
Nach EU-Recht sei es zwar zulässig, Kälber bis zu acht Wochen in den Kälberiglus zu halten. Allerdings müsse die Möglichkeit bestehen, dass die Tiere sich gegenseitig sehen und berühren können.