Noch mehr Bürokratie und enorme zusätzliche Kosten kommen auf Tierhalter zu, wenn die neuen Tierschutz-Empfehlungen des Europarates in Straßburg verpflichtend werden (top agrar 10-2009, R3).
Der Deutsche Bauernverband hat sich jetzt massiv gegen das Papier ausgesprochen, unter anderem weil zu den Vorgaben vielfach weder wissenschaftliche Ergebnisse noch Praxiserfahrungen vorliegen. Der DBV hält vor allem folgende Punkte für inakzeptabel:
-\ Das Verbot von Vollspaltenböden bei Neubauten in der Bullenmast sei nicht zu rechtfertigen. Diese Böden hätten sich bewährt. Probleme damit seien bisher nicht bekannt. Mit den alternativ vorgeschlagenen Gummimatten auf den Spalten gebe es bisher noch zu wenig Erfahrungen. -\ Die Mindestflächenvorgaben für Mastbullen von beispielsweise 2,5 m2 für einen 400kg Bullen und pro 100 kg weitere 0,5 m2 seien weit überzogen. -\ Die Weidepflicht für Rinder in Anbindehaltung an 60 Tagen im Jahr könne durch fehlende arrondierte Flächen nicht eingehalten werden. Außerdem berge die Weidehaltung von Mastbullen große Unfallgefahren.
-\ Das Enthornen von Kälbern unter Narkose berge große Risiken. Bevor ein flächendeckender Einsatz empfohlen werde, sollten Praxiserfahrungen gesammelt werden.