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Umweltministerium will Wölfe nicht regulieren

Eine klare Absage hat die Bundesregierung einer „beschränkten Abschussfreigabe“ erteilt, um die Zahl der Wölfe in Deutschland zu regulieren. Der Wolf sei in Deutschland immer noch „eine Art mit ungünstigen Erhaltungszustand“, erläuterte das Bundesumweltministerium

Lesezeit: 3 Minuten

Eine klare Absage hat die Bundesregierung einer „beschränkten Abschussfreigabe“ erteilt, um die Zahl der Wölfe in Deutschland zu regulieren.

 

In der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke erläuterte das Bundesumweltministerium jetzt, der Wolf sei in Deutschland immer noch „eine Art mit ungünstigen Erhaltungszustand“. Eine pauschale Begrenzung des Bestands sei daher nicht angezeigt. Wichtig sei aber die Minimierung von Konflikten zwischen Mensch und Wolf, unterstrich das Ressort. Hierzu trügen die Managementpläne der Bundesländer einschließlich der Förderung von Präventionsmaßnahmen und dem Schadensersatz erheblich bei.



Das Ministerium erinnerte gleichzeitig daran, dass es keinen Rechtsanspruch auf staatliche Entschädigung gebe. Die Frage, ob die Bundesregierung Forschungsvorhaben zur Entwicklung von Vergrämungsmaßnahmen plane, verneinte das Ressort.

 

Die Fraktion Die Linke wertete die Antwort der Bundesregierung als einen weiteren Beleg dafür, dass die Koalition die „Weidetierhaltung im Stich“ lasse. Die Bundesregierung müsse endlich ihren Teil der Verantwortung für den Weidetierschutz übernehmen, statt sie allein den Bundesländern zuzuschieben. Andernfalls könnten die Auseinandersetzungen vor Ort eskalieren – auf Kosten der Weidetiere und des Wolfes. Ein Bundeskompetenzzentrum für Herdenschutz sei dringender denn je.

 

Der Wolf blieb vergangene Woche auch in den Bundesländern ein Thema. Bei einem Fachgespräch am Mittwoch im brandenburgischen Landtag wurde nach Angaben von Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger deutlich, „dass noch nicht bei allen angekommen ist, dass sich die Situation immer weiter zuspitzt und die Kosten für Prävention und Entschädigung aus dem Ruder zu laufen drohen“.

 

Vogelsänger hob hervor, dass die Schutzkategorien des Wolfes in der Europäischen Union zu einem Zeitpunkt festgelegt worden seien, als es westlich von Oder und Neiße keinen heimischen Wolf gegeben habe. Inzwischen streiften von den zusammen rund vier Dutzend Rudeln, die es in Deutschland heute gebe, etwa die Hälfte dauerhaft oder wenigstens zum Teil durch märkische Wiesen und Wälder. „Wenn wir auch bei der ländlichen Bevölkerung die Akzeptanz für den Wolf hoch halten wollen, brauchen wir neue Strategien und insgesamt eine Verständigung darüber, wie Nutztiere am besten zu schützen sind“, so Vogelsänger. Am Freitag nahm der Minister an der ersten landesweiten Wolfswacht in Brandenburg teil. Der Bauernbund Brandenburg als einer der Organisatoren erwartete im Vorfeld „mehrere hundert Bauern und Landbewohner, die ein Zeichen gegen die Ausbreitung des Wolfes setzen wollen“.

 

Der Agrarpolitische Arbeitskreis Ökologischer Landbau Brandenburg, der sich aus mehreren Ökoanbauverbänden des Bundeslandes zusammensetzt, verwies in einem Positionspapier auf den gesellschaftlichen Wunsch der Wiederansiedlung von Wölfen in Deutschland. Daher stehe es außer Frage, dass entstandene Schäden und Schutzmaßnahmen durch die öffentliche Hand ausgeglichen werden müssten. Außerdem bräuchten betroffene Betriebe eine gute Beratung und Betreuung. Ebenso müssten Problemwölfe identifiziert und aus der Population entnommen werden. Wichtig sei es, dass alle Beteiligten einen „kühlen Kopf“ behielten und angemessene Lösungen für die Probleme suchten, stellte der Arbeitskreis fest. Populismus und Aktionismus vergifteten nur die Stimmung im Land und führten zu keiner guten Lösung.

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