Die meisten Verbraucher haben Verständnis für den Unmut der Milchbauern sowie den Milchstreik, knapp die Hälfte würde sogar höhere Preise akzeptieren. Das zeigt eine Studie der Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen, an der fast 600 Verbraucher teilgenommen haben.
Wie das Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe berichtet, haben fast 70 % der befragten Konsumenten Verständnis für den Streik, 56 % bewerten ihn grundsätzlich als positiv. Sie unterstützen somit die Forderung der Milcherzeuger nach angemessenen Einkommen.
Etwa ein Fünftel der Befragen gab an, während des Lieferboykotts weniger Milchprodukte gekauft zu haben. Etwa 43 % der Teilnehmer seien zudem bereit, 20 Cent oder mehr zusätzlich für einen Liter Milch auszugeben. Ob diese Zahlungsbereitschaft aber dem tatsächlichen Kaufverhalten entspreche, sei laut den Agrarwissenschaftlern fraglich.
Und die Zweifel sind berechtigt: Beispielsweise zeigt eine Analyse der Gesellschaft für Konsumforschung, dass die Verbraucher im ersten Quartal 2008 (höhere Preise!) deutlich seltener ins Kühlregal griffen. So kauften die privaten Haushalte 2,2 % weniger Konsummilch, 9,9 % weniger Quark und 4,3 % weniger Käse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Absatz stieg erst wieder an, als die Discounter die Preise senkten.
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