Vollweide kann den ökonomischen Erfolg der Milchviehbetriebe sichern und gleichzeitig die Kulturlandschaften in typischen Grünlandregionen erhalten. Das war das Ergebnis einer Fachtagung der Fachhochschule Südwestfalen in Monschau-Rohren. "Mit einer preiswerten Grundfutterversorgung durch die Vollweide können Kosten und Arbeit gespart werden", sind sich Walter Ising und Prof. Dr. N. Lütke Entrup vom Fachbereich Agrarwissenschaften in Soest sicher. Auf vier Vollweidebetrieben haben sie innerhalb von drei Jahren verschiedene Daten erfasst, die Aufschluss über die Grünland- und Tierleistung, Tiergesundheit und Pflanzenbestände geben. Das Ergebnis: Die Milchleistung geht durch die Vollweide zwar etwas zurück, aber der Deckungsbeitrag je Leistung liegt höher als im konventionellen Betrieb. Besonders durch die Kraftfutter- und Maschinenersparnis können Kosten gesenkt werden. Dr. Jons Eisele vom landwirtschaftlichen Ministerium NRW sprach sich für die nachhaltige Grünlandbewirtschaftung aus. Die Vorteile der Grünlandnutzung sieht er in der flexiblen Nutzung, der hohen Ertragssicherheit und der geringen Erosionsgefahr. Weiterhin können neue Nutzungssysteme entwickelt werden, zum Beispiel für die Biomasseproduktion. Das Land fördert die Grünlandnutzung mit einer Weideprämie. Ein wichtiger Aspekt ist für Siegfried Steinberger, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, die Arbeitsentlastung durch die Vollweide. Vorraussetzung sei aber gezieltes Herdenmanagement und damit saisonelle Abkalbung. Auch die Weideführung muss gezielt durchgeführt werden. Dann könne sogar der Unkrautbesatz verringert werden.
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