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Was können wir aus den USA übernehmen?

Die US-amerikanischen Milcherzeuger gehen in der Kälber- und Jungviehaufzucht zum Teil ganz andere Wege als ihre europäischen Kollegen. Für deutsche Landwirte stellt sich die Frage, was sich davon auf ihre Verhältnisse übertragen lässt – und was nicht.

Lesezeit: 3 Minuten

Die US-amerikanischen Milcherzeuger gehen in der Kälber- und Jungviehaufzucht zum Teil ganz andere Wege als ihre europäischen Kollegen. Für deutsche Landwirte stellt sich die Frage, was sich davon auf ihre Verhältnisse übertragen lässt – und was nicht. Das zeigte sich gestern auf der Tagung "Kälbergesundheit 2.0 – Precision Dairy Farming" auf Haus Düsse, an der über 200 Personen teilnahmen.


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Prof. Dr. Ken Nordlund von der Universität Wisconsin in Madison erläuterte, wie der optimale Kälberstall aussehen sollte. Den Fokus legte er auf zwei Aspekte:


  • Schlauchtbelüftung: Auch in neu gebauten Kälberställen reicht die natürliche Belüftung nicht aus. Denn die stickige Luft bleibt in den Kälberboxen. Deshalb haben bereits mehrere tausend Milchfarmer aus Nordamerika zusätzlich eine Schlauchbelüftung installiert. Sie bläst permanent Frischluft in den Stall, diese verteilt sich durch entsprechend angeordnete Löcher im Schlauch gleichmäßig im Stall. Das soll die Keimbelastung in den Kälberboxen drastisch reduzieren, das Auftreten von Atemwegserkrankungen soll um 50 bis 75% zurückgehen.
  • Drainage-System: Unter den Kälberboxen ist ein Abfluss mit Drainage-System installiert, darüber kann Urin abfließen. Über den Boden kommt eine etwa 35 cm Schicht aus Kieselsteinen, dann die Stroheinstreu. Bei jedem Entmisten kommt ein Teil der Kieselsteine mit aus der Box, diese müssen wieder nachgefüllt werden. Nach ein bis drei Jahren muss die komplette Kieselschicht ausgetauscht werden. Diese Boxenvariante soll mit 60% der sonst üblichen Strohmenge auskommen.
Im Vergleich zu Nordamerika sind die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter in Deutschland deutlich geringer. Offen ist deshalb, ob sich hier in Neubauten ähnlich große Erfolge zeigen. Die Kieselschicht aus dem Kälberstall dürfen die US-Farmer einfach auf ihre Felder streuen, das ist in Deutschland fraglich.


Prof. Jud Heinrichs von der Pennstate University in Pennsylvania machte gleich zu Beginn seines Vortrags deutlich: "Die heutige Genetik der Holstein-Tiere ist nicht vergleichbar mit der aus dem Jahr 1965. Deshalb dürfen Sie die Tiere auch nicht mit Methoden aus dem Jahr 1965 managen!" Folgende Ziele formulierte er:


  • Kälbersterblichkeit: <2%
  • Verdopplung des Geburtsgewichts: nach 80-90 Tagen
  • Alter bei erster Brunst: <11 Monate
  • Alter bei Besamung: 13-14 Monate
  • Erstkalbealter: 22-24 Monate
  • Gewicht bei Besamung: 55% des späteren Endgewichts
  • Gewicht beim Kalben: 85-90% des späteren Endgewichts
Viele Betriebe hätten sehr gute Futterqualitäten. Deshalb plädiert Heinrichs für ein Umdenken bei der Färsenfütterung: Die Rinder sollen das Futter nicht mehr ad libitum bekommen, sondern nur noch zeitlich limitiert, beispielsweise für 12-16 Stunden. Die restriktive Fütterung von hochverdaulichen Futter würde die Futterverwertung deutlich verbessern und den Erhaltungsbedarf für die Verdauung senken. Keinesfalls sollten die guten Futterqualitäten mit Stroh vermischt werden, um die Ration für Färsen anzupassen.


Auch hier ist offen, ob sich dies 1:1 auf Deutschland übertragen lässt. Denn viele Betriebe mit Grünland schicken ihre Rinder auf die Weide bzw. füttern sie mit Silage der späteren Aufwüchse.

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