Wie erkennen Landwirtein der PraxisMilchfieber bei ihren Kühen und welche Gegenmaßnahmen setzen sie ein? Die Performanat GmbH hat eine Umfrage unter 406 Milchviehhaltern in Deutschland und in den Niederlanden zu dem Thema durchgeführt. Das teilt das Unternehmen mit.
Wie häufig tritt Milchfieber auf?
In Deutschland und den Niederlanden gaben ca. 79 % der befragten Betriebe an, dass sie in den letzten zwölf Monaten mit Milchfieber in ihren Herden zu tun hatten. 71% der Landwirte berichteten, dass jährlich bis zu 10 % der Kühe in der Herde von Milchfieber betroffen sind. Dieser Anteil entspricht den Zahlen an klinischen Fällen aus vielen Studien. Das zeigt laut dem Unternehmen, dass einige Landwirte subklinische Fälle wohl gar nicht oder nur schwer wahrnehmen.
Welche Symptome stellen die Betriebe fest?
In Deutschland haben 31 % der Betriebe allein das Festliegen alsSymptom für Milchfieber genannt. 17 % nannten zusätzlich kalte Ohren als Zeichen. Unsicheres Gehen oder Stehen sowie ein erschwerter Geburtsverlauf und Appetitverlust wurden seltener als Symptome genannt (unter 15 %).
In den Niederlanden haben 41 % der Befragten ihrer Meinung nach Milchfieber meist durch kalte Ohren erkannt, gefolgt durch unsicherem Gehen oder Stehen ( 28%). Die Bewusstseinstrübung der Kuh hatte hier eine höhere Bedeutung (23 %) als in Deutschland (4 %). Den Zusammenhang zwischen Milchfieber und Labmagenverlagerung nahmen die Befragten sehr selten wahr.
Welche Prophylaxe setzten die Betriebe ein?
Rund die Hälfte der Befragen in Deutschland setzten einen Calciumbolus als Milchfieber-Prophylaxe ein ). Die zweithäufigste Methode ist eine Futteranpassung (29 %), darauf folgt die subkutane Calcium-Injektion (17 %). Intravenöse Calcium-Infusionen und saure Salze werden mit 9 % seltener als Prophylaxe eingesetzt.
In den Niederlanden gaben hingegen 55 % der Befragten an, Milchfieber durch eine Futteranpassung vorzubeugen, 27 % nutzen Calciumboli. Intravenöse Calcium-Infusionen sind für die Befragten ähnlich relevant wie in Deutschland (13 %). Saure Salze, subkutane Calcium-Injektionen sowie Vitamin D-Injektionen sind zur Vorbeugung unter den Befragten selten (je <4%).