Der CDU-Bundestagsabgeordnete Kees de Vries zeigte wenig Sympathie für das US-Modell einer staatlich geförderten Versicherung gegen niedrige Milchpreise. Bei dem von Dr. Thomas Schmidt vom Bundeslandwirtschaftsministerium vorgestellten System „Dairy Margin Protection Programm (DMPP)“ des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) wird ein variabler Anteil des Milchpreises gegen einen entsprechenden Beitrag abgesichert. Fällt der Milchpreis über zwei Monate unter den vereinbarten Wert, bekommt der versicherte Betrieb laut Schmidt den Ausfall bis zu einem feststehenden Maximalbetrag erstattet.
Nachteile des in diesem Jahr in den USA etablierten Programms liegen nach seinen Angaben unter anderem in der auflaufenden Bürokratie und in einer langen Bindefrist über fünf Jahre. De Vries merkte zudem an, dass die Versicherung bei geringer Abdeckung zwar wenig koste, aber auch wenig bringe. Eine hohe Absicherung bedeute umgekehrt auch hohe Beträge, was wiederum den Nutzen der Versicherungsleistung in Frage stelle.
De Vries ging auf dem DBV-Symposium nicht davon aus, dass die Bündelung der Milcherzeugung nach dem Ende der Milchquote eine wesentlich größere Rolle als heute spielen wird. Die richtige strategische Reaktion auf volatile Märkte liegt nach seiner Einschätzung auch in Zukunft in der Optimierung der Produktionskosten und einer Steigerung der Effizienz.