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Wenn der Sommer kommt, verschwinden die Inhaltsstoffe der Milch

Eine geringe Milchleistung und sinkende Inhaltsstoffe im Sommer wirken sich auf das Milchgeld aus. Gründe dafür gibt es viele.

Lesezeit: 4 Minuten

Insbesondere im Sommer können sie Inhaltsstoffe in der Milch sinken oder stark schwanken. Dabei sind Fett und Eiweiß die Grundlage für die Bezahlung der Milch durch die Molkereien. Das Innovationsteam Milch aus Hessen (NRW) hat Ursachen und Gegenmaßnahmen zusammengefasst.

Erste Alarmzeichen sollte es geben, wenn zwei oder drei aufeinanderfolgende Werte bei der Milchabholung niedriger sind als normal. Liegt der Milchfettgehalt der Herde mehr als 0,3 % unter dem Rassendurchschnitt, kann das auf ein Problem hindeuten. Ein Fettgehalt von unter 3,2 % deutet auf eine Milchfettdepression hin.

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Der Milcheiweiß reagiert im Vergleich zu Milchfett nicht so empfindlich auf ernährungsbedingte oder andere externe Faktoren. Ungewöhnlich sind jedoch Werte zwischen 2,7 und 2,9 %.

Wie Sie den Kühen eine Abkühlung verschaffen können, lesen Sie hier: Hitzestress: Tipps gegen dicke Luft im Kuhstall

Fütterungsfehler vermeiden

Einen Einfluss auf den Milchfettgehalt haben vor allem die Zusammensetzung und die physikalische Struktur der Ration (Partikelgrößenverteilung). Andererseits führen fütterungsbedingte Stoffwechselprobleme wie z.B. Ketosen und Azidosen zu Veränderung im Milchfettgehalt.

Das Innovationsteam Milch Hessen zeigt wichtige Managementmaßnahmen, die den Milchfettgehalt beeinflussen können:

  • Überprüfen der Trockenmasseaufnahme (TM): Kühe sollten 1,4 bis 2,4 % des Lebendgewichtes (LG) als TM aus dem Grundfutter aufnehmen, die Rohfaseraufnahme soll bei 16-18 % liegen und insgesamt 1,1 bis 1,2 % des LG als NDF von der Gesamtration aufnehmen. Beispiel: ø 600 kg LG, Gesamt NDF in der Ration=32 % (TM). Eine Kuh, die 22,7 kg TM-Aufnahme hat, frisst somit 7,2 kg (22,7 x 0,32) NDF od. 1,2 % vom LG. Frisst die Kuh nur 19,5 kg, frisst sie 6,2 kg Gesamt- NDF oder 1,0 % vom LG.
  • Partikelgröße zu klein oder zu groß: TMR oder Silagen mit zu geringer Partikelgröße in Kombination mit zu geringer Silageaufnahme kann den Milchfettgehalt negativ beeinflussen. Deshalb ist die regelmäßige Kontrolle mit einer Schüttelbox sehr wichtig. Zu große Futterpartikel in der Ration erlauben den Kühen zu selektieren. Besonders zu grob gehäckselte Maissilage und eingemischtes Heu können zu Problemen führen.
  • Faserfreie Kohlenhydrate Aufnahme: Zuviel Nicht-Faser-Kohlenhydrate (NFC) in der Ration wie z.B. Stärke, Zucker und Pektine, können die Faserverdaulichkeit reduzieren. Die Folge ist eine geringere Essigsäurebildung im Pansen und daher weniger Milchfett. Der Optimalwert liegt bei 32 bis 38 % NFC in der Gesamtration.
  • Fett- und Öl-Aufnahme: Zuviel Fett in der Ration senkt die Faserverdaulichkeit mit Problemen bei der Milchfettsynthese. Die maximale Fettzulage bezogen auf die Gesamt TM-Aufnahme liegt bei 7,5 % (25 kg TM = 1,8 kg Fett). Bei Fettzulage immer Calcium und Magnesiumversorgung erhöhen.
  • Proteinversorgung:Zu wenig (nutzbares) Rohprotein (nXP) kann die TM-Aufnahme und Faserverdaulichkeit reduzieren. Häufig ist das bei maissilagebetonten Rationen oder bei schlechten Grassilagequalitäten ein Problem.
  • Schwefelzufuhr: Durch die geschwächte Synthese von essenziellen Aminosäuren der Pansenmikroben kann Schwefelmangel im Rohproteinmangel enden. Eine Schwefelergänzung ist wichtig bei Rationen mit hohem Gehalt an Harnstoff.
  • Energiegehalt: Wenn in der Frühlaktation mehr als 30 % der Kühe einen BCS von < 2,75 haben, weist das auf eine Unterfütterung der Frischlaktierenden hin.
  • Regelmäßige Fütterung: Um eine Übersäuerung des Pansens zu vermeiden, soll eine regelmäßige Silagefütterung erfolgen. Die Kraftfuttergaben müssen auf mindestens vier Mahlzeiten pro Tag verteilen.

Worauf kommt es noch an?

Um die Milchleistung zu halten ist nicht nur die passende Zusammensetzung der Ration wichtig, sondern auch das Fütterungsmanagement. Die Ration soll den Kühen mindestens 21 Stunden pro Tag zur Verfügung stehen und mindestens viermal pro Tag angeschoben werden. Landwirtinnen und Landwirte müssen vor allem im Sommer die Futterreste täglich ausräumen, um schimmeliges Futter zu vermeiden. Ein weiterer Faktor ist die Wasserverfügbarkeit und -qualität. Als Faustzahl soll die Troglänge der Tränkebecken im Stall 10 cm pro Kuh betragen.

Um ein Schwanken des Pansen-pH-Wertes zu vermeiden, ist darauf zu achten, dass die TMR vollständig vermischt ist und die Kühe nicht selektieren können.

Laut dem Innovationsteam Milch Hessen haben auch Laktationsstadium, Zellzahlgehalte, Genetik, fehlerhafte Kühltechnik oder eine falsche Milchprobenbehandlung Einfluss auf den Fettgehalt in der Milch.

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