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Wolf Maisernte Gülle und Wirtschaftsdünger

BBV-Klimatagung

Wie können Rinder- und Schweinställe umweltfreundlicher werden?

Ammoniak und Umweltfreundlichkeit stehen sich oft gegenüber. Bei der BBV-Klimatagung war die Emissionsminderung im Stall deshalb eines von vielen Themen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Emissionsminderung in Rinder- und Schweineställen war ein Thema auf der Klimatagung vom Bayerischen Bauernverband (BBV) am vergangenen Dienstag. Die aktuelle Umweltbewertung der Stallsysteme basiere sehr stark auf den Ammoniakemissionen. Prof. Wolfgang Büscher ist in das Verbundprojekt "EmiMin" involviert, das Zahlen dazu liefern soll. Die Minderung von Emissionen sieht er als politische Notwendigkeit an.

Büscher nannte 9 Maßnahmen, die sich aus den Ergebnissen des Verbundprojekts ergeben haben:

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1. Stickstoff-Auscheidung minimieren: Die bedarfsgerechte Fütterung ist dafür besonders wichtig, wie z.B. die Phasenfütterung in der Mast. Die Futterverluste im Stall sollten dabei so gering wie möglich sein.

2. Abbau von Harnstoff unterbinden: Das ist mit Enzympräparaten, sogenannten Urease-Inhibitoren, möglich. Während es im Kuhstall bereits erfolgreich erprobt wurde, befinden sich Schweineställe noch im Test. Dieses Verfahren ist deshalb noch nicht Stand der Technik.

3. Urin schnell aus dem Stall abtransportieren: Grundlage dafür ist eine Kot-Harn-Trennung, im Idealfall mit seperater Urinlagerung, um Umsetzungsprozesse zu unterbinden. Ein etabliertes Verfahren in Laufställen für Milchkühe ist ein Rinnenboden. Dabei hat die Lauffläche 3 % Quergefälle zur Harnsammelrinne in der Mitte. Neu ist die Kuhtoilette, die aktuell in Versuchsbetrieben installiert ist. Für Schweinställe eignet sich ein Unterflurkotschieber mit Harnrinne.

4. Emissionen über die Temperatur mindern: Je wärmer ist es, desto höher sind die Emissionen. Um dem entgegenzuwirken, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wirksam ist die Beschattung von Ausläufen, das Isolieren von Stall- und Lagergebäuden sowie die Zuluft-, Boden- und Güllekühlung. Die Stallluft lässt sich dabei gut über Kühlpads oder Erdwärmetauscher herunterkühlen. Zudem gibt es schwimmende Wärmetauscherlamellen Güllekanäle oder Kühlrohre im Boden. Das soll auch das Tierwohl steigern, indem die Tiere weniger Hitzestress haben.

5. Ausgasung durch Änsäuern vermindern: Durch Säurezugaben oder interne Versauerung lassen sich der pH-Wert verschieben und Emissionen senken. Die drei Möglichkeiten sind laut Büscher das Ansäuern per Schwefelsäure im Stall, im Güllelager oder vor bzw. während der Ausbringung auf dem Feld. Vorsicht ist allerdings beim Umgang mit Schwefelsäure geboten. Durch den Einsatz kann es zu einer langfristigen Überdungung mit Schwefel und einer Übersäuerung der Böden kommen.

6. Emittierende Oberfläche verkleinern: Dabei kommt es vor allem auf die Laufganggestaltung an, wie z.B. bei einem planbefestigten Rinnenboden mit Kammerschieber. Auch das Verkleinern des Güllekanals durch schräge Wände zeigt seine Wirkung.

7. Schnelles Ableiten und intensives Reinigen: Wichtig ist hier die Sauberkeit im Stall. Ein Kotband, die erhöhte Schieberfrequenz, Reinigungsroboer und Wassersprüheinrichtungen und die Spülung der Güllekanäle können positiv dazu beitragen.

8. Weniger Luftaustausch: Ausgasungen lassen sich vermeiden, wenn der Luftaustausch zum Flüssigmist so gering wie möglich ist. Es kommt auf die Luftführung im Stall an. Eine Unterflurabsaugung erhöht den NH3-Austrag. Die Schwimmschichtbildung bzw. Abdeckung von Güllelagern reduziert den Luftaustausch. Emissionsschutzklappen im Spaltenboden können ebenfalls helfen.

9. Abluftreinigung: Das ist zwar Stand der Technik, allerdings eine nachträglich hinzugefügte Umweltschutzmaßname. Voraussetzung ist eine zentrale Abführung. In den meisten Fällen kommen Chemowäscher oder Rieselbettreaktoren mit pH-Regulierung zum Einsatz. In Offenställen ist diese Maßnahme nicht sinnvoll.

Büschers Fazit: "Die Kosten für all diese Maßnahmen sind der eine Blickwinkel. Aber es muss auch zum Betrieb passen, den dortigen Gegebenheiten und zu möglichen Genehmigungen."

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