Alleine 8 Ct/kg höhere Kosten durch teureres Futter müssen die Milchviehhalter derzeit verkraften, so Franz-Josef Möllers, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes anlässlich eines Pressegesprächs auf dem Milchviehbetrieb der Familie Weißen in Münster/Nienberge. Daher fordern Milchbauern und Molkereien vom Handel stabile Preise.
Möllers kritisierte gleichzeitig die von der EU vollzogene Quotenerhöhung um zusätzliche 2 %. Diese Mengen so Möllers erzeugen Druck auf dem Markt und spielen den Discountern in die Hände. In die gleich Kerbe schlug auch der geschäftsführende Vorstand der Humana Milchunion, Albert Große Frie. Er sehe derzeit keinen Markt für diese zusätzlichen Mengen von rund 3 Mrd. kg Milch, weder in der EU noch in Deutschland. Er hoffe auf Preisverhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel mit Augenmaß. Derzeit sei zwar Druck auf dem Markt, aber bereits zum Mai/Juni könne sich die Situation wieder ändern.
Möllers warnte den LEH davor jetzt wieder an der Preisschraube zu drehen. Die Discounter tragen eine Verantwortung, damit auch künftig noch in Deutschland qualitativ hochwertige Milch erzeugt werde. Wenn die Preise wieder unter Druck geraten, seien Demonstrationen möglich. Einen Lieferstreik schließt der WLV-Präsident allerdings aus.