Der Landesbauernverband kritisiert die unprofessionelle Vorbereitung des gestrigen Vierten Wolfsplenums durch die Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums Brandenburg deutlich. „Wenn eine Fachveranstaltung quasi abgebrochen werden muss, weil sie dank mangelnder Vorbereitung nicht durchführbar war, spricht das schon eine deutliche Sprache“, sagt Landesbauernpräsident Henrik Wendorff.
„Ich verstehe nicht, warum sich das Ministerium ein derartiges Armutszeugnis leistet, obwohl sich alle an der Erarbeitung des neuen Wolfsmanagementplanes Beteiligten beileibe nicht das erste Mal zusammengefunden haben. Es ist besonders enttäuschend, wenn man bedenkt, wie viel ehrenamtliche Arbeit der Verbände in der Vorbereitung steckte.“
Der Zweck des Treffens am Mittwoch in Potsdam war die Diskussion der bisher von Verwaltung und Verbänden eingebrachten Anmerkungen und Stellungnahmen zur Überarbeitung des bestehenden Wolfsmanagementplanes. Allerdings war die Tagesordnung erst zwei Tage zuvor verschickt worden und die zusammenfassende Präsentation der Verwaltung – Kernstück der Veranstaltung – war den Teilnehmern des Plenums gar nicht übermittelt worden.
Viele Beteiligte monierten deswegen, dass eine detaillierte Vorbereitung auf diese Weise nicht möglich gewesen sei und dass dank der mehr als unübersichtlichen Präsentation ein fokussiertes Abarbeiten der strittigen Punkte unmöglich gemacht wurde. Außerdem wurde von den beteiligten Verbänden Kritik daran geübt, dass viele ihrer Anmerkungen in der Präsentation von vornherein als nicht für den neuen Wolfsmanagementplan relevant gekennzeichnet wurden. Zusätzlich geriet noch in den Fokus der Missbilligung, dass viele Verbände ihre Aussagen in der Zusammenfassung falsch wiedergegeben sahen.
Nach der deutlichen Kritik in der ohnehin mit Leidenschaft geführten Diskussion glättete Staatssekretärin Carolin Schilde die Wogen dahingehend, dass auch die Vorlage der Verwaltungsmitarbeiter nur als Diskussionsgrundlage zu sehen sei, nichts sei bereits festgeschrieben, ein künftiges Zusammenleben mit dem Wolf könne nur im Dialog zwischen Landnutzern, Verwaltung und Naturschützern erreicht werden.
Der Landesbauernverband vertraut darauf, dass bei der unbedingt notwendigen Wiederholung des Wolfsplenums dann eine detaillierte und sachliche Diskussion möglich sein wird.