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Als Kombi-Betrieb in die Zukunft

Lesezeit: 3 Minuten

Betrieb Hamann, Schleswig-Holstein


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Bauen wir den Sauenbestand aus oder steigen wir in die Mast ein – vor dieser Frage stand Familie Hamann aus Groß Buchwald bei Neumünster vor zwei Jahren. Der Betrieb umfasste damals 220 Sauen, 70 Kühe sowie 145 ha Betriebsfläche. Für die Arbeitserledigung ist neben Hans-Wilhelm (59) und Margrit Hamann (53) ein fester Mitarbeiter zuständig.


Ausschlaggebend für die Wachstumspläne war, dass der heute 26-jährige Junior Tim 2008 sein Agrarstudium abgeschlossen hat und in den Betrieb einsteigen wollte. In seiner Diplomarbeit hat der Agraringenieur daher die Aufstockung auf 700 Sauen mit dem Einstieg ins geschlossene System verglichen. „Bei den Sauen hätte uns nur ein großer Wachstumsschritt weitergebracht. Denn die Konkurrenz durch Dänenferkel ist hier enorm“, erklärt der Junglandwirt.


Das Ergebnis des Vergleichs war eindeutig. So bot der Einstieg in die Mast sowohl ökonomisch als auch arbeitswirtschaftlich bessere Chancen. Außerdem kann der Betrieb durch seine Einzellage auch ein größeres Bauvorhaben in der Mast recht gut umsetzen. „Für den Einstieg in die Mast sprach zudem, dass in unserer Region noch Ackerflächen für die Gülleverwertung verfügbar sind“, ergänzt Hans-Wilhelm Hamann. Auch die Schweinespezialberatung Schleswig-Holstein hat dem Betrieb das Wachstum ins geschlossene System empfohlen.


In einem Schritt insgeschlossene System


2009 haben die Praktiker daher einen neuen Maststall errichtet. Mit 1 800 Mastplätzen hat der Landwirt bewusst so groß gebaut, dass er die eigenen Ferkel komplett mästen kann. „Anfangs hatten wir schon Bauchschmerzen mit der großen Investition. Doch mit einem kleineren Stall hätten wir einen Teil unserer Ferkel verkaufen müssen, was bei kleinen Partien schwierig wird,“ unterstreicht der Junior.


Um den Kapitalbedarf exakt planen zu können, hat sich der Betrieb für einen Komplettanbieter entschieden. Außerdem wurde eine einfache Futtertechnik mit Breiautomaten eingebaut. Ziel ist, dass alle Arbeitskräfte auf dem Hof mit der Technik zurechtkommen.


Für die Verwertung der Gülle hat Hamann mit einem Ackerbaubetrieb aus dem Ort eine Gesellschaft nach § 51 a gegründet. Hiermit werden freie Vieheinheiten auf den Mastbestand übertragen, so dass dieser steuerlich landwirtschaftlich bleibt. Die Gülle wird auf den Flächen des Ackerbaubetriebes ausgebracht, so dass auch dieser von der Kooperation profitiert.


Trotz der großen Investition hat Familie Hamann ihren mutigen Schritt ins geschlossene Systeme nicht bereut. „Als reiner Ferkelerzeuger sind wir in schlechten Marktphasen sogar auf unseren Tieren sitzengeblieben. Als Mäster haben wir jetzt mehr Vermarktungssicherheit“, unterstreicht Margrit Hamann. Durch die drei Vollzeit-Arbeitskräfte und Margrit Hamann, die im Stall mit anpackt, bleibt auch die Arbeitsbelastung im Griff.


Momentan planen Hamanns mit drei Nachbarn den Bau einer 400 kW-Biogasanlage, die auch Wärme für den eigenen Sauenstall und das Haus liefern soll. Die Anlage wollen die Teilhaber ausschließlich mit Mais von den beteiligten Höfen betreiben. Ziel ist, die Wertschöpfung aus dem Ackerbau zu verbessern. „Durch die Gemeinschaftsanlage bleiben die Kosten und das Risiko überschaubar. Nachdem wir in den großen Maststall investiert haben, ist uns das besonders wichtig“, betont Hans-Wilhelm Hamann.


Für die Betreuung der Biogasanlage wollen die Landwirte einen Mitarbeiter einstellen. „Uns liegt am Herzen, dass die Arbeitsbelastung tragbar bleibt. Auch in wachsenden Betrieben darf die Lebensqualität nicht auf der Strecke bleiben“, ist sich die Familie einig.-fs- j

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