Die Bekanntgabe der ersten Antibiotika-Kennzahlen hat für Verwirrung und Fehlinterpretationen gesorgt. top agrar hakt nach, was von den ersten Auswertungen zu halten ist und wo nachge-bessert werden muss.
Kaum Abweichungen zu QS?
Die ersten bundesweiten Vergleichszahlen zum Antibiotikaverbrauch liegen auf den ersten Blick in der erwarteten Größenordnung – zumindest bei Schweinen. Abweichungen zu den Daten des QS-Monitorings sind vorhanden (siehe Übersicht), lassen sich aber im Großen und Ganzen mit der unterschiedlichen Datengrundlage erklären. Einzige Ausnahme ist der Median bei Ferkeln bis 30 kg Lebendgewicht. Hier ist der QS-Wert mehr als doppelt so hoch wie der Median der staatlichen Antibiotika-Datenbank. Wirklich erklären kann diese Abweichung bislang niemand.
Inzwischen wurde ein weiteres Problem bekannt: Einige Schweinehalter sollen negative Therapiehäufigkeiten gemeldet haben. Auslöser dafür sind vermutlich Meldefehler. Die betroffenen Landwirte haben wahrscheinlich nur die Tierabgänge gemeldet, nicht aber die Zugänge. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es auch etliche Betriebe mit sehr hohen Therapiehäufigkeiten geben muss.