Weil innerhalb seines Stallgebäudes kein geeigneter Raum für eine Arena zur Verfügung stand, hat Jens-Walter Bohnenkamp eine mobile Lösung entwickelt.
Die Vorteile einer Arena liegen auf der Hand: Hier können Rangkämpfe auf einen Zeitpunkt gelenkt werden, zu dem noch keine Trächtigkeit besteht. Bei einer erneuten Gruppierung fallen Rangkämpfe weniger intensiv aus. Viele Betriebe nutzen das Deckzentrum als Arena, das jedoch eine ausreichende Größe aufweisen muss. In der Arena sollten sich zudem keine Gegenstände befinden, an denen sich die Sauen verletzen können. Denn bei den Rangkämpfen kann es mitunter ruppig zugehen.
Nicht immer steht innerhalb des Stallgebäudes jedoch ein geeigneter Raum als Arena zur Verfügung. Jens-Walter Bohnenkamp aus Norderstedt (Schleswig-Holstein) setzt deshalb auf eine mobile Arena. Dafür nutzt er herkömmliche Buchtenwände, an die er Rollen geschraubt hat. Die 60 m² große Arena auf der Hoffläche ist von zwei Seiten durch das Stallgebäude begrenzt und teilweise überdacht. Bei Bedarf ist die Fläche auf 90 m² erweiterbar.
Vier bis fünf Stunden in Arena
Zum Absetzen baut der Landwirt die Arena auf und streut sie ein. Anschließend bleiben die Sauen für vier bis fünf Stunden in der Arena, um die Rangkämpfe auszutragen. Dann stallt der 62-Jährige die Sauen ins kurze Deckzentrum um, wo er Raufutter anbietet. „Das Strohmehl ist eine tolle Sache für die Tiere. Aber durch den Raufuttereinsatz müssen wir die Gülle im Blick behalten“, so der Landwirt. Im Zuge des MuD-Projekts hat er daher zum einen die Spalten im vorderen Drittel des Deckstands mit Spaltenklicks versehen und zum anderen einen Güllerührer angeschafft. Im Deckzentrum bleiben die Sauen im Besamungsstand bis zu drei Tage nach der Belegung fixiert. Dann geht es in den Wartestall. Die Baumaßnahmen wurden durch die Beratung der VzF GmbH begleitet.
Im Wartestall haben die Sauen mehr Ausweichmöglichkeiten. Statt wie früher durch eine Tür können sie heute durch zwei Türen in den eingestreuten Liegebereich gelangen. Auf feste Sauengruppen konnte der Landwirt aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht umstellen. „Wir hätten noch zwei Räume für 14 Tiere bereitstellen müssen, was ohne Neubau nicht möglich ist“, erklärt Bohnenkamp, der 105 Sauen im geschlossenen System hält.
Unter dem Strich hat er das Projekt als Chance angesehen, den Betrieb weiterzuentwickeln. „Mit der neuen Haltungs-Verordnung hat uns die Politik jedoch erheblich vor das Schienbein getreten“, sagt der 62-Jährige.