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Automatiktür im Ferkelnest spart Zeit

Lesezeit: 4 Minuten

Zwei dänische Sauenhalter setzen in ihren Ferkel­­nestern mobile Automatiktüren ein. Dadurch sparen sie wertvolle Arbeitszeit.


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Mit 14 oder 15 Ferkeln pro Wurf kommt eine Sau meist gut zurecht“, ist Jan Kobbersø aus Vestervig in Nordjütland, Dänemark, überzeugt. „Bei dieser Wurfgröße greifen wir normalerweise nicht ein. Wenn eine Sau aber 16 oder mehr Ferkel bekommt, wird es für die Kleinsten kritisch“, berichtet der Herdenmanager, der zusammen mit seinem Kollegen Jesper Larsen eine 630er-Sauenherde betreut.


Um den kleinsten Ferkeln dennoch zu einem guten Start zu verhelfen, sperrten sie die größeren Ferkel bei Bedarf vorübergehend im Ferkelnest ein. 15 bis 20 Minuten später entfernten sie die Absperrung wieder, dann konnten alle Ferkel ans Gesäuge.


Automatiktür entwickelt:

Die Vorgehensweise der Landwirte hat sich bewährt, war aber sehr zeitaufwendig, weil man ständig Ferkel wegsperren bzw. wieder freilassen musste. Kobbersø und Larsen suchten deshalb nach einer Lösung, bei der die Ferkel automatisch aus dem Nest gelassen werden. „Dabei war uns vor allem wichtig, dass die Automatik 100 % betriebssicher arbeitet“, unterstreicht Jesper Larsen. „Bei einem Stromausfall z. B. muss gesichert sein, dass die Klappe offen steht, damit alle Ferkel säugen können.“


Inspiriert von Kobbersøs und Larsens Idee entwickelte die dänische Firma Veng System eine automatische Steuereinheit, den sogenannten Splitammer. Dieser wird zunächst auf eine Platte aus Holz oder Kunststoff montiert, die dann vor dem Ferkelnest arretiert wird.


Und so funktioniert die Technik: Mittels individuell einstellbarem Timer programmieren die Landwirte das Gerät. „In der Regel stellen wir den Timer so ein, dass sich die Klappe erst nach 20 Minuten öffnet, die kleinsten Ferkel haben dadurch genügend Zeit für die Kolostralmilchaufnahme“, berichtet Jan Kobbersø. Fällt der Strom aus, springt die von einem Magneten gehaltene Klappe automatisch auf.


Die Technik lässt sich in allen Abferkelbuchten einbauen. „Die entsprechende Absperrplatte mit der Öffnung kann man leicht selbst bauen und die Steuereinheit wird nach Anleitung einfach darauf montiert. Nach Meinung der beiden Herdenmanager benötigt man mindestens 1,5 Splitammer je 100 Sauen.


Das Steuerungsgerät arbeitet mit einer Batterie, die je nach Nutzungsdauer alle ein bis zwei Wochen aufgeladen werden muss. Ein handelsübliches Ladegerät wird bei Bedarf mitgeliefert.


Seit fast vier Jahren nutzen Kobbersø und Larsen den Splitammer mittlerweile – bisher mit gutem Erfolg. „Die Biestmilch steht den Ferkeln nur für kurze Zeit zur Verfügung, deshalb ist es so wichtig, dass gerade die schwächsten Tiere schnell ans Gesäuge kommen sowie Platz und Ruhe zum Saufen haben“, sind Kobbersø und sein Hoftierarzt überzeugt. Die biologischen Leistungen geben ihnen recht: Im vergangenen Jahr erreichten sie im Schnitt 32 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr und 16,1 lebend geborene Ferkel pro Wurf.


Große Zeitersparnis:

Den entscheidenden Vorteil der Technik sehen die beiden Landwirte in der Arbeitszeitersparnis. „Ohne automatische Ferkeltür mussten wir ständig die Uhr im Blick behalten, damit die weggesperrten Ferkel nach 20 Minuten ebenfalls säugen konnten. Dank der Automatik entfällt nun das Öffnen des Nestes per Hand“, freut sich Larsen und sein Kollege Kobbersø ergänzt: „Je mehr Sauen man hält, desto größer ist die Arbeitsentlastung.“


Nachdem die Testphase mit den ersten Proto­typen nun endgültig abgeschlossen ist und sich die Geräte als äußerst nützlich erwiesen haben, wollen die Herdenmanager in mindestens acht Geräte investieren. „Der Preis steht derzeit noch nicht genau fest, wird aber zwischen 240 und 300 € pro Gerät betragen“, so Jan Kobbersø.


Die Herstellerfirma hat ausgerechnet, dass sich die Anschaffung innerhalb von drei Jahren bezahlt machen könnte, wenn sich dadurch die Ferkelverluste um 0,2 % senken lassen. Die Arbeitszeit­ersparnis ist hier nicht mit eingerechnet.Katrin Sanderink

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