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Bringen die Ferkel die Salmonellen mit?

Lesezeit: 3 Minuten

Erfolgt der Eintrag über Zukaufferkel, sollten Sauenhalter und Mäster das Problem gemeinsam angehen.


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Ludger Wille (Name geändert) mästet in zwei Stallgebäuden auf insgesamt 1 800 Plätzen Schweine. Ein Stall ist erst sechs Jahre alt. Der zweite Stall wurde vor fünf Jahren komplett renoviert. Der Betrieb ist straff organisiert und das Hygienemanagement schlüssig.


Die Mastläufer bezieht Wille seit mehr als zehn Jahren von einem festen Ferkelerzeuger mit 600 Sauen. Einmal jährlich treffen sich beide zum Erfahrungsaustausch. Wenn es Gesundheitsprobleme im Stall gibt, wird telefoniert.


Anfangs wurde Willes Mastbestand in Salmonellen-Kategorie I eingestuft. Seit einiger Zeit stiegen die positiven Befunde jedoch kontinuierlich an. Wille rutschte in Kategorie II (siehe Übersicht), obwohl er penibel auf Hygiene achtet. Und bei der letzten Kategorisierung landete er sogar in Kategorie III.


Hilfesuchend wendet sich Wille an den Schweinegesundheitsdienst (SGD). Gemeinsam mit dem Hoftierarzt und dem Veterinär des SGD wird ein Salmonellen-Betriebscheck vereinbart. Der Check soll am Ankunftstag der nächsten Mast­läufer-Gruppe erfolgen.


Als der Tag gekommen ist, erwartet die Tierärzte eine blitzblanke Hygieneschleuse. Saubere, nach Größe geordnete Stiefel stehen bereit. Und in einem Regal liegen saubere Overalls. Perfekt!


Die Besuchergruppe besichtigt die gereinigten Abteile und zieht in den üblichen „Problemzonen“ wie Trog, Spaltenschlitzen, Lüftungsschächten und oberer Stallwand Tupferproben. Alles macht einen sauberen, gepflegten Eindruck – auch die Treibegänge.


Nachdem die neuen Läufer eingestallt sind, stellen die Tierärzte noch fünf Sammelkotproben zusammen und ziehen bei zehn Neuankömmlingen Blutproben. Als Sofortmaßnahmen empfiehlt der SGD-Tierarzt, 0,3 % Propionsäure ins Fließfutter einzumischen. Der Gerstenanteil liegt bereits bei gut 30 %. In puncto Hygiene gibt es kaum etwas zu verbessern. Lediglich die Verladerampe sollte mitgereinigt werden.


Nach zwölf Tagen liegen die Labor­ergebnisse vor. Der positive Hygiene-eindruck bestätigt sich: Alle Tupferproben sind unauffällig. Bei den Kotproben wurde man jedoch fündig. In zwei der insgesamt fünf Sammelkotproben wurden Salmonellen nachgewiesen. Die Läufer haben den Erreger also offensichtlich mitgebracht. Landwirt und SGD-Tierarzt setzen sich sofort mit dem Ferkelerzeuger in Verbindung.


Problem gemeinsam lösen:

Mäster Wille und der Ferkelerzeuger sind sich einig, dass sie das Problem gemeinsam angehen und lösen wollen. „Jetzt den Ferkellieferanten zu wechseln, ist keine Lösung. Denn jede neue Herkunft ist wie eine Wundertüte: Ich weiß nie, welche neuen Probleme ich mir einhandele“, ist Wille überzeugt.


Es wird ein Salmonellen-Check beim Ferkelerzeuger vereinbart. SGD-Tierarzt und Hoftierarzt ziehen Blutproben bei insgesamt 30 Sauen, verteilt auf alle Altersklassen und Haltungsabschnitte. Außerdem werden im separat gelegenen Flatdeckstall sechs Sammelkotproben von den Ferkeln genommen.


Eine Woche später liegen die Befunde vor. Die Sauenblutproben sind alle negativ. Die Kotproben der Ferkel fallen aber positiv aus. Der SGD-Tierarzt vermutet, dass es sich um ein isoliertes Infektionsgeschehen im Aufzuchtstall handelt.


Im Stall fallen dem Tierarzt Altreifen auf, die den Ferkeln zur Beschäftigung dienen sollen. Diese Reifen lassen sich nicht optimal reinigen. Deshalb sollten sie entfernt und durch hygienisch unbedenkliches Material ersetzt werden.


Außerdem empfiehlt der Tierarzt, organische Säuren ins Futter zu mischen und bei der Stallreinigung einen Reinigungsschaum zu verwenden. Denn der löst Eiweiß- und Fettkrusten noch zuverlässiger. Und er rät, die Tröge nach dem Reinigen und vor dem Desinfizieren gründlich zu trocknen.


Gesagt, getan. Bereits ein halbes Jahr später steigt Mäster Wille wieder in Kategorie II auf. Es hat sich gelohnt, dem Ferkelerzeuger, mit dem er bereits seit etlichen Jahren kooperiert, die Treue zu halten!-lh-

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