Es war absolut frustrierend“, erinnert sich Herdbuchzüchterin Fabienne Suter aus Büren an der Aare noch genau. „Nach dem Absetzen sahen die Ferkel noch absolut top aus und waren quicklebendig. Und nur einen Tag später lagen etliche tot in der Bucht.“ Die 31-jährige Landwirtschaftsmeisterin leitet einen von 20 Schweizer Basiszuchtbetrieben. Ihre Herde umfasst 56 reinrassige Edelschwein-Sauen.
Die junge Unternehmerin legt großen Wert auf Betriebshygiene. Seit 25 Jahren wurde kein einziges Schwein mehr zugekauft. Der genetische Austausch erfolgt ausschließlich über Sperma. Dementsprechend frustriert war sie, als sich die Ödemprobleme häuften und auch die eingesetzten Antibiotika nicht mehr die erhoffte Wirkung zeigten. „Denn auch die Ferkel, die die Ödemkrankheit überleben, bringen später nicht mehr die volle Leistung. Dafür ist ihr Darm viel zu stark geschädigt“, ist die junge Züchterin überzeugt.
Während einer Suisag-Tagung erfuhr sie dann von der Möglichkeit, die Sauen auf Coli F18-Resistenz zu selektieren und somit die Ödemkrankheit auf ganz natürlichem Weg aus dem Bestand zu verdrängen.
Zunächst wurde der Sauenbestand getestet, um zu sehen, wie hoch der Anteil rein- und mischerbig resistenter Sauen in der Herde bereits war. Durch gezielte Selektion dieser Sauen und den Spermaeinsatz von resistenten Ebern befinden sich heute nur noch reinerbig Coli-resistente A/A-Tiere im Betrieb.
„Die Resistenzzucht ist in meinen Augen die eleganteste Methode, die Ödemkrankheit zu bezwingen. Ich würde mir wünschen, dass es diese Möglichkeit auch für die Circovirose und MMA gäbe“, bringt es Fabienne Suter auf den Punkt.-lh-