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Die Kleinen zeigen den Großen die Zähne

Lesezeit: 6 Minuten

Beim achten Düsser Warentest fielen die Ergebnisse ähnlich aus wie bei der Fußballweltmeisterschaft: Die Kandidaten mit dem vermeintlich größten Potenzial konnten sich nicht durchsetzen! Gemessen am Jungsauenabsatz hätten zweifellos BHZP und PIC die ersten Plätze einnehmen müssen. Doch an die Spitze setzten sich mit UPB und JSR zwei kleinere Zuchtunternehmen. Neben diesen vier Herkünften nahmen der Schweinezüchterverband NordWest (SNW), Dalland und Schaumann (Hülsenberger) teil. Bei fünf der sieben Teilnehmer waren Piétrain-Nachkommen im Rennen. Das Unternehmen Dalland vertraute seinem Programmeber Dalland-S. Für BHZP wurden Nachkommen vom Programmeber Linie 65 getestet. Wie im Einzelnen geprüft wurde, ist dem Kasten zu entnehmen. Fleischbeschaffenheit deutlich verbessert Insgesamt war das Leistungsniveau des Warentests 2002 sehr hoch. Ein Vergleich mit Ergebnissen des Düsser Warentests aus dem Jahr 1997, an dem ebenfalls sieben, z.T. dieselben Herkünfte teilnahmen, lässt folgende Trends erkennen: j Die Endprodukte sind stressstabiler geworden. Lag der Anteil reinerbig stressunempfindlicher Schweine (MHS-Genstatus NN) über alle Herkünfte beim Warentest 1997 noch bei 21,8 %, betrug * Quelle: Schriftenreihe Warenteste, Heft 15, Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe. dieser im Jahr 2002 immerhin 31,0 %. j Erfreulich ist auch die mit der Stresssanierung verbundene Verbesserung der Fleischbeschaffenheit. Beim jetzt vorliegenden Warentest lag der Anteil guter bis sehr guter Qualitäten (pH1-Kotelett ab 6,0) bei stolzen 91,4 %. Im Jahr 1997 betrug dieser noch 83,3 %. j Trotz der begonnenen Stresssanierung bei Piétrain konnte der Muskelfleischanteil leicht gesteigert werden. Zumindest lässt sich dies anhand der Fleischanteile nach LPA-Maßen ablesen. So wurden im Jahr 2002 im Schnitt 60,6% erreicht, 0,7% mehr als fünf Jahre zuvor. Gleichzeitig kann auch ein leichtes Plus bei den Zunahmen festgestellt werden. j Der Anteil von intramuskulärem Fett im Rückenmuskel ist etwa gleich geblieben. 2002 bzw. 1997 erreichten lediglich 2,8 bzw. 3,1% der Tiere das Ziel von 2% intramuskulärem Fett, ab dem eine Geschmacksverbesserung zu erwarten ist. j Einige Zuchtunternehmen hatten nach dem 1997er Test angekündigt, die Streubreite in den Merkmalen einzuengen. Doch anhand der berechneten Standardabweichungen waren keine Erfolge abzulesen. Die Streubreite für die wichtigen Merkmale Mastdauer und Muskelfleischanteil war tendenziell beim Einsatz eines Kreuzungsebers (Dalland, BHZP) ungünstiger. j Die mittlere Wurfgröße lag 2002 bei 9,74 gezählten Ferkeln je säugende Sau und damit sogar um durchschnittlich 0,21 Ferkel niedriger als beim vorangegangenen Warentest 1997. Auch anhand der Sauenplanerdaten waren keine Verbesserungen der Wurfleistungen zu erkennen. 2,6% MFA zwischen bester und schlechtester Herkunft Die Leistungszahlen der sieben Herkünfte sind in der Übersicht 1 zusammengestellt. Die Mast erstreckte sich auf einen Prüfabschnitt von durchschnittlich 30 bis 120,9 kg Lebendgewicht. Die mittlere tägliche Zunahme variierte von 822 bis 902 g. Dalland, PIC, Hülsenberger und BHZP erreichten überdurchschnittliche Werte, JSR, UPB und SNW unterdurchschnittliche. Die Verhältnisse spiegeln sich in der Mastdauer und damit in der Stallplatzausnutzung wider. Hier betrug die Differenz zwischen Dalland (Platz 1) und SNW (Platz 7) fast acht Tage. Die Unterschiede im Futterverbrauch konnten statistisch nicht abgesichert werden. Die beiden Zuchtunternehmen mit Einsatz eines Kreuzungsebers (BHZP, Dalland) erreichten tendenziell ungünstigere Werte. Hier fehlte offensichtlich die genetische Futterbremse speziell bei den Börgen. Spitzenreiter bei der auf das Schlachtkörpergewicht bezogenen Tageszunahme (Nettotageszunahme) war mit 622 g die Herkunft Dalland. Danach folgten dicht hintereinander PIC und Hülsenberger mit 618 bzw. 617 g Nettotageszunahmen. Das Mittelfeld nahmen BHZP, JSR und UPB ein, während die Herkunft SNW in diesem Merkmal mit 581 g auf dem hinteren Platz rangierte. Bei der Schlachtkörperbewertung ergab sich folgende Reihenfolge: Die UPBund JSR-Tiere wiesen die größten Rückenmuskelflächen und bei entsprechend geringerer Rückenspeckauflage das günstigste Fleisch:Fett-Verhältnis auf. Danach folgen die Hülsenberger Schweine. Absolutes Schlusslicht was die Rückenmuskelfläche und die Speckstärke betrifft waren die Dalland-Tiere. Die Schweine wurden nach AutoFOM klassifiziert, und der nach AutoFOM berechnete Muskelfleischanteil wurde ausgewiesen. JSR, UPB, Hülsenberger und SNW erreichten hier überdurchschnittliche Werte. PIC und BHZP blieben knapp unter und Dalland deutlich unter dem Durchschnitt. Die absolut gleiche Tendenz zeigte sich beim Fleischanteil nach LPA-Maßen. Bei der Vermarktung nach AutoFOM sind die Indexpunkte je kg Schlachtkörpergewicht (SG) wesentliches Kriterium. Dabei wurden keine Systemgrenzen bei der Bewertung der Teilstücke berücksichtigt, weil die Tiere mit einem einheitlichen Schlachtgewicht verkauft wurden. Auch hier setzten sich UPB und JSR an die Spitze des Feldes, gefolgt von Hülsenberger, SNW, PIC und BHZP. Dalland erreichte die Marke 1 Pkt./kg SG nicht. Auch bei der Zuchtleistung lag JSR mit 9,94 gezählten Ferkeln je säugender Sau an der Spitze, gefolgt von Hülsenberger, Dalland und PIC mit 9,75, 9,74 und 9,70 Ferkeln. Bei BHZP und UPB wurden 9,62 bzw. 9,61 Ferkel gezählt. Das Schlusslicht bildeten die SNW-Tiere mit 9,55 Ferkeln je Sau, wobei zu beachten ist, dass alle Differenzen zwischen den Herkünften statistisch nicht absicherbar sind. Die Ergebnisse der Auswertungen der Sauenplanerdaten aus 95 Betrieben wurden nicht in die Benotung einbezogen. Der Grund: Die Stichprobe war zu klein. Dennoch lieferte die Auswertung interessante Erkenntnisse. Hinsichtlich lebend geborener Ferkel je Altsauenwurf schnitten die Hülsenberger- und PIC-Sauen mit 11,31 und 11,30 am besten ab, dicht gefolgt von JSR und Dalland. In puncto Anzahl abgesetzte Ferkel je Sau und Jahr lagen die Herkünfte sehr nahe beieinander. Die Betriebe mit Sauen von JSR, Hülsenberger, Dalland, PIC und UPB erreichten überdurchschnittliche Werte. Fleischreiche Herkünfte wirtschaftlicher Anhand der Daten der Mastleistung, der Schlachtkörperbewertung, der Fleischbeschaffenheit sowie der Zuchtleistung wurden Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchgeführt. Der Überschuss über die Futterkosten ergibt sich aus der Differenz aus dem Schlachterlös (AutoFOM-Indexpunkte x 1,67 E) und den Futterkosten. Für das Futter wird ein Preis von 19,80 E/dt eingesetzt. Der Ferkelpreis findet wie die kalkulatorischen Kosten für Wasserverbrauch, Energie, Tierarzt, Arbeit usw. keine Berücksichtigung. Von dem Überschuss müssen diese kalkulatorischen Kosten und der Ferkelpreis noch abgezogen werden. Die aufgetretenen Verluste im Prüfabschnitt wurden als nicht repräsentativ eingestuft und daher nicht berücksichtigt. Hilfsmerkmale zur Ableitung praxisrelevanter Verlustraten standen nicht zur Verfügung. Ergebnis: Beim Merkmal Überschuss über die Futterkosten erzielten die Spitzenreiter JSR und UPB mit 116 E je Schlachtkörper rund 8 E mehr als die DallandTiere, die im Mittel ein Ergebnis von 107,80 E erreichten (Übersicht 2). Alle anderen Herkünfte wiesen einen Überschuss zwischen 111,54 und 114,16 E auf. Berücksichtigt man die Stallplatzausnutzung mit 0,20 E Zu- bzw. Abschlag je Masttag bei unter- bzw. überdurchschnittlicher Mastdauer, verschob sich das Bild nur unwesentlich: Die beiden Spitzenreiter UPB und JSR verloren ca. 0,30 E je Schlachtkörper, während Dalland rund 0,60 E und die Hülsenberger 0,50 E mehr Überschuss aufwiesen. Wurde die Zuchtleistung mit 3,60 E je Ferkel und Wurf einbezogen, so war bei dieser Variante zur Überschussberechnung ebenfalls keine Rangverschiebung festzustellen. In der dritten Variante wurde die Fleischbeschaffenheit mit einem Bonus von 5 E je Tier unter Einhaltung des pH1Kotelett ab 6,0 und des LF24-Kotelett von 6,0 und darunter berücksichtigt. Wurde dieser Bonus zum Überschuss über den Futterkosten addiert, änderte sich bei der Rangierung der Herkünfte ebenfalls nichts. Fazit Das Ergebnis des Warentests Haus Düsse für Mastferkel 2002, durchgeführt von der Landwirtschaftskammer WestfalenLippe, hatte folgendes Ergebnis: Die Herkünfte UPB und JSR setzten sich an die Spitze. Das Verfolgerfeld führten die Hülsenberger an. Zum Mittelfeld gehörten SNW, PIC und BHZP. Dalland musste aufgrund unzureichender Fleischanteile den siebten und damit letzten Platz einnehmen.

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