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Eine Leitung, zwei Aufgaben

Lesezeit: 4 Minuten

An der LSZ Boxberg werden über die „Spotmix Welfare“-Anlage gehäckseltes Stroh und Maissilage ausdosiert.


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Die Landesanstalt für Schweinezucht (LSZ) im baden-württembergischen Boxberg setzt seit etwa einem Jahr die sogenannte „Spotmix Welfare“-­Anlage der Firma Schauer im Maststall ein. Dabei handelt es sich um ein System, mit dem man die Spot­mix­-Multi­­phasen-Fütterung er­weitern kann, um den Schweinen auch vollautomatisch Raufutter bzw. Beschäftigungsmaterial anbieten zu können. „Damit ist das System vor allem für Betriebe interessant, die schon mit der Spotmix-Fütterung arbeiten“, erklärt Thomas Weil, Referatsleiter für Haltungssysteme an der LSZ.


Die automatische Verteilung von Raufutter über die Spotmix Welfare läuft so ab: Zunächst gibt man einen Quaderballen in den Ballenauflöser, der in einer kleinen Halle vor dem Maststall steht. Eine Strohmühle zerkleinert anschließend den Ballen in 2 bis 2,5 cm kurze Strohspäne.


Über eine Staubabsaugung gelangt das Stroh in einen Vorratsbehälter im Stall. Dieser kann natürlich auch manuell mit Raufutter befüllt werden, sodass man auf den Ballenauslöser und die Strohmühle verzichten kann. Dabei sollte man aber eine maximale Faserlänge von 4 cm nicht überschreiten.


Doppelnutzung der Futterleitung:

Ein spezieller Dosierer mit Spiralschneckenförderung dosiert das Stroh dann über einen Bypass in die Futterleitungen. „Weil wir an der LSZ viele Versuche durchführen, haben wir uns jedoch für eine separate Transportleitung für das Raufutter entschieden“, erklärt Thomas Weil. Denn eine Doppelnutzung der Leitungen bedeutet natürlich, dass nur Raufutter ausdosiert werden kann, wenn nicht gefüttert wird.


Das Stroh wird ebenso wie das Futter per Druckluft von der Spotmix-Anlage in die Abteile transportiert. Ein Zyklon über jeder „Beschäftigungsstelle“ trennt dann das Raufutter vom Luftstrom. „Das klappt sehr gut, wir haben keine Probleme mit übermäßiger Staubent­wicklung“, betont Thomas Weil.


Im LSZ-Maststall gelangt das Raufutter in spezielle Behälter, die in jeder Bucht montiert sind. Jeder Raufutterbehälter lässt sich regulieren, sodass der Spalt nicht zu groß wird und zu viel Raufutter verloren gehen könnte. Bei der Maissilage stellte sich beispielsweise eine Spaltöffnung von 1 cm als ideal heraus. Alternativ könnte man das Raufutter auch auf eine feste Fläche rieseln lassen.


Laut Firma Schauer betragen die Investitionskosten für die Spotmix Welfare ohne Ballenauflöser und Strohmühle etwa 13,50 € je Mastplatz, wenn man die bestehende Spotmix-Fütterungsanlage in einem 1 500er-Maststall erweitert und eine Ausblasstelle für zwei 25er-Buchten installiert (ohne Automat in der Bucht). Mit Ballenauf­löser, Strohmühle und Entstaubung verdoppeln sich die Kosten auf etwa 27,50 € je Mastplatz.


20 bis 30 g täglich:

In Boxberg kamen als Raufutter bislang Stroh und Mais­silage zum Einsatz. Wichtig dabei war eine maximale Feuchte von 15 %, damit die Leitungen nicht verkleben. Etwa 20 bis 30 g erhielt jedes Tier täglich. Die Menge wurde auf fünf Fütterungs­zeiten von 8.30 bis 17.30 Uhr verteilt.


„Füttern wir das Raufutter mehrmals am Tag, ist es deutlich attraktiver für die Schweine, als wenn es nur einmal vorgelegt wird“, weiß Thomas Weil aus seinen Untersuchungen. Auch eine rationierte Fütterung locke die Tiere mehr als die ad libitum-Gabe. Wichtig sei, so Weil weiter, dass der Automat morgens leer ist. Dann sind die Schweine motivierter, sich eher mit dem Raufutter zu beschäftigen.


In den Versuchen konnte zudem beobachtet werden, dass die Schweine beim Wechsel von Stroh auf trockene Mais­silage deutlich ruhiger wurden. In puncto Standort des Raufutterbehälters schnitt die Aufstellung in der Buchtentrennwand besser ab als die Platzierung mittig in der Bucht. Wichtig sei in jedem Fall, die Bodenfläche des Behälters von der Buchtengrundfläche abzuziehen, betont Thomas Weil.


Ob die Raufuttergabe auch einen Einfluss auf Beißereien und Nekrosen an den Schweineschwänzen hat, wurde in diesem Zusammenhang noch nicht untersucht. Schwierigkeiten im Gülle-­Slalomsystem gab bislang keine.

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