Bestehende Tierwohl-Label wie die von Westfleisch und Vion liefern zwar gute Ansätze. Wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht, verwirrt dies jedoch den Verbraucher. Zudem sollten Tierschutzvorgaben für alle Nutztiere gleichermaßen gelten, argumentieren die im QS-Fachbeirat vertretenen Einzelhandelsketten. Sie plädieren deshalb dafür, im Rahmen der QS-Leitfäden einheitliche Standards für das Tierwohl zu definieren, die für alle unter dem QS-Prüfzeichen produzierten Schweine gelten und schrittweise eingeführt werden sollen. Welche Anforderungen das sein könnten, verrieten die LEH-Vertreter allerdings bislang nicht.

Man ist jedoch überzeugt, dass sich das tierfreundlich erzeugte Fleisch teurer verkaufen lasse. „Und dieser Mehrerlös soll an die Landwirte weitergereicht werden, damit sie ihre durch die Auflagen entstandenen Mehrkosten abdecken können“, versicherte Kaufland-Geschäftsführer Burkhard Kallenbach gegenüber top agrar. Allerdings müsse der Mehrpreis deutlich unter dem Zuschlag für Biofleisch-Produkte angesiedelt sein. Denn den können und wollen nur wenige Verbraucher zahlen.

Welche Tierwohl-Standards tatsächlich in QS aufgenommen werden, soll in einer Sondersitzung des QS-Fachbeirats am 10. Juli diskutiert werden. Die ISN steht dem LEH-Vorstoß grundsätzlich offen gegenüber. „Entscheidend ist jedoch“, so ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack, „welche Tierwohl-kriterien in QS aufgenommen werden sollen. Sie müssen in der Praxis umsetzbar sein, und der Mehraufwand muss den Schweinehaltern vergütet werden. Zudem dürfen die Auflagen die Wett-bewerbsfähigkeit der deutschen Schweinehalter nicht einseitig belasten!“