Dass sich die LFD als Retter der Familienbetriebe aufspielt, ist ein Schlag ins Gesicht. Das Vertragsangebot ist mit Vorsicht zu genießen, das sind Knebelverträge. Die LFD unternimmt den Versuch, Familienbetriebe abhängig zu machen. So will man billig an Fläche, Ställe und Personal für weiteres Wachstum kommen. Der Bonus von 6 bis 10 € je Ferkel soll brüderlich geteilt werden. Bedenkt man, dass die Boni heute höher sind, verlieren die Familienbetriebe.
Die bessere Lösung sind Erzeugergemeinschaften (EZG). Sie sorgen für freien Wettbewerb, sie dürfen u.a. Preisempfehlungen aussprechen. Das hat die Familienbetriebe in der Vergangenheit gestärkt. EZGs leben zudem vom Prinzip der Gleichbehandlung, der Andienungspflicht- und Abnahmegarantie. Garantiert das die LFD auch? Oder bleiben Vertragsbetriebe auf ihren Ferkeln sitzen bzw. drohen Abschläge, wenn der Markt nicht läuft?
Familienbetriebe sollten ein unabhängiges und von Bauern geführtes Unternehmen nach vorn bringen anstatt bei einem Kapitalunternehmen wie der LFD das Todesurteil zu unterschreiben. Dass die LFD jetzt angeblich „sauber“ arbeitet, ist ein schwacher Trost. Wachsen konnte man nur, weil Straathof das Gesetz oft gebrochen hat. Das hätte sich kein Familienbetrieb leisten können.
Unsere Familienbetriebe arbeiten jeden Tag mit und für die Tiere, halten Gesetze ein, dokumentieren ihr Handeln und lassen Kontrollen bis zur Resignation über sich ergehen. Welch eine Heuchelei, dass Betriebe geschützt werden sollen, die in der Vergangenheit durch die LFD wegrationalisiert wurden. Dr. Conrad Welp, Vors. Geschäftsführung VzF GmbH