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Familienbetrieb statt Großanlage

Lesezeit: 3 Minuten

Ferkelerzeuger Volker Paar hat von 50 auf 200 Sauen aufgestockt. Mehr Sauen wollte er nicht, er setzt voll auf das Modell Familienbetrieb.


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Anfang 2012 musste Volker Paar (58 Jahre) eine Entscheidung treffen. Entweder er investiert und erfüllt ab 1. Januar 2013 die Vorgaben der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, die besagt, dass alle tragenden Sauen in Gruppen gehalten werden müssen. Oder er steigt aus. Paar entschied sich, Schweinehalter zu bleiben. „Meine Frau Renate, meine Tochter Julia und ich haben Spaß an der Tierhaltung. Wir drei waren uns schnell einig: Wir machen weiter – und zwar als Familienbetrieb“, erklärt der Unternehmer aus Bödigheim in Baden-Württemberg.


Gemeinsam mit Werner Geißler vom Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg sowie Benjamin Unangst und Verena Mutz vom Beratungsdienst Schweinehaltung Öhringen spielte Familie Paar zwei Zukunftsszenarien durch:


  • „Alles auf eine Karte“, das heißt kompletter Neubau für über 200 Sauen im Geschlossenen System auf die grüne Wiese.
  • „Schritt für Schritt“, das heißt Aufstockung der Herde von 50 auf 200 Sauen mit Teilmast und Weiternutzung der Altgebäude.


Entschlossen hat sich Familie Paar für den zweiten Weg, weil das finanzielle Risiko viel kleiner war.


Geteilte Aufzucht:

Zuerst wurden Abferkel- und Aufzuchtstall neu gebaut, es wurde ein neues Stallgebäude an den alten Sauenstall angeschleppt. Im Abferkelbereich entstanden zwei Abteile mit je 18 Abferkelbuchten, die Aufzucht läuft zweiphasig von 8 bis 13 kg und von 13 bis 35 kg.


Die Ferkel werden 18 Tage lang an einer Längstrog-Intervallfütterung gefüttert, Volker Paar kann den Ferkeln das Futter hier mehrmals täglich frisch in kleinen Portionen vorlegen. Danach werden die Tiere umgestallt und über Rohrbreiautomaten mit Futter versorgt. „Das Konzept ist klasse, weil wir die Ferkel sehr schnell ans Fressen bekommen. Die Tageszunahmen liegen stabil bei 450 g“, erklärt der Landwirt. Von den Baukosten her fällt die zweigeteilte Aufzucht kaum ins Gewicht. „In den ersten 18 Aufzuchttagen reichen ja 0,25 m2 statt 0,35 m2 je Tier aus“, so Berater Werner Geißler.


Im zweiten Bauabschnitt wurde der alte Einraumstall zu einem Wartestall mit Gruppenhaltung und Dribbelfütterung umgebaut. Parallel entstand in der alten Scheune ein Deckzentrum mit 33 Plätzen. „Die Weiternutzung hat uns mehrere zehntausend Euro Baukosten erspart“, erklärt Volker Paar.


Jetzt läuft der dritte Bauabschnitt. Der alte 500er-Maststall wird modernisiert. Aktuell wird eine moderne Lüftung installiert, anschließend wird die neue Flüssigfütterung eingebaut. „Ich habe die Möglichkeit, preiswert Molke zu beziehen, für mich rechnet sich die Flüssigfütterung deshalb auch bei relativ geringen Platzzahlen“, be-gründet der Landwirt seine Entscheidung.


Mast ausbauen:

Nach nun fast dreijähriger Bauzeit mit drei Umbauphasen zieht Volker Paar Bilanz:


  • Die schrittweise Aufstockung der Sauenherde hat den Betrieb finanziell nie in Bedrängnis gebracht. Das Risiko wäre bei einem einzigen großen Wachstumsschritt inklusive Neubau aller Ställe um ein Vielfaches größer gewesen.
  • Der Familienbetrieb kann auch längere Preistäler relativ gut überbrücken, weil zum Beispiel keine Löhne für Mitarbeiter zu zahlen sind.
  • Die Weiternutzung einiger Altgebäude spart enorm Kosten.


„Richtig gut aufgestellt sind wir, sobald wir die Mast erweitern und alle Ferkel selbst mästen können. Dann sehe ich die Zukunft unseres Familienbetriebes gesichert“, lässt der Landwirt keine Zweifel aufkommen.M. Arden

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