Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Start der Ernte 2024 Agrarpaket der Bundesregierung Pauschalierung

Aus dem Heft

„Ferkelerzeugung kann ich und will ich“

Lesezeit: 3 Minuten

Alois Pfitzer aus dem Ostalbkreis setzt voll auf die Ferkelerzeugung. Er hat in eine neue Anlage für 600 Sauen investiert und will mittelfristig auf 1 500 Sauen aufstocken.


Das Wichtigste zum Thema Schwein mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Nachdem 2012 sein Sauenstall wegen eines technischen Defektes abgebrannt war, stand Alois Pfitzer (43) vor einer schwierigen Entscheidung.


„Soll ich wieder groß in die Sauenhaltung investieren oder doch lieber etwas ganz anderes machen?“, fragte sich der Ferkelerzeuger, der kurz zuvor seinen Bestand auf 600 Sauen aufgestockt hatte.


Die Versicherung hätte auch dann die volle Schadenssumme gezahlt, wenn der Landwirt aus Lippach im Ostalbkreis keinen neuen Stall gebaut hätte. Zudem hatte er Jobangebote im Agrarhandel und bei einem Versicherungsunternehmen. Doch das hätte den Nachteil gehabt, dass ihm nur noch wenig Zeit für seine Kinder bliebe. Das wollte der Landwirt nicht, zumal auch seine Frau außerhalb des Betriebes arbeitet.


Pfitzer entschied sich schließlich für die Ferkelerzeugung. „Das kann ich und das will ich auch“, so der Unternehmer. Schon im alten Stall hatte er mit BW-Hybriden rund 29 Ferkel pro Sau und Jahr abgesetzt und mit der Ferkelerzeugung Geld verdient.


Der Landwirt sieht gute Perspektiven für die Ferkelerzeugung: „Ich erwarte mittelfristig steigende Schweinepreise und ein knappes Ferkelangebot, deshalb gehe ich von stabilen Ferkelpreisen aus.“


Weil Pfitzer besonders für sehr große Ferkelgruppen aus Süddeutschland gute Absatzchancen erwartet, beschloss er, wieder für 600 Sauen zu bauen. „Wir wollen alle drei Wochen 1 000 Ferkel liefern und Mäster bedienen, die Stall-Rein-Raus fahren“, so der Sauenhalter.


Der Marktvorteil eigener Großgruppen gegenüber Herkünften aus Nord- und Ostdeutschland liegt nach seiner Einschätzung wegen der geringeren Transportkosten und der süddeutschen Herkunft bei 4 bis 5 € pro Ferkel.


4 Mio. € investiert.

Der Sauenhalter hat bereits während der Bauphase einen Abnahmevertrag mit der Viehzentrale Südwest vereinbart, die ihm einen festen Großgruppenzuschlag auf die Notierung in Baden-Württemberg gewährt.


Im August 2012 begann Pfitzer mit dem Stallbau, im Dezember stallte er bereits die ersten Jung­sauen auf. Die kurze Bauzeit lag auch daran, dass der Landwirt den Fertigstall von einem Generalunternehmer bauen ließ. Die Sauenanlage umfasst fünf kombinierte Deck-/Warteabteile und zwei Abferkelabteile à 75 Plätze. Hinzu kommen mehrere kleinere Reservekammern.


Der Aufzuchtstall ist mit 3 600 Plätzen großzügig ausgelegt. Auf jeden Sauenplatz kommen sechs Aufzuchtplätze. „Wir wollen bei der Vermarktung flexibel bleiben und ausreichend Platz für Leistungssteigerungen haben“, begründet Pfitzer die Investition. Die Gebäudehülle besteht aus Betonfertigteilen. Eine Flüssigfütterungsanlage versorgt alle Stallabteile. Geheizt wird mit Hackschnitzeln.


Einschließlich der Photovoltaikanlage von 700 kW hat der Unternehmer rund 4 Mio. € netto investiert. Dass sich sein Kapitaldienst trotzdem in Grenzen hält, verdankt Pfitzer einer guten Absicherung. Er hatte seine alte Sauenanlage nicht nur gegen Gebäudebrand, sondern auch gegen Ertragsschaden versichert.


Auch für die Produktionsleistungen hat sich Pfitzer große Ziele gesetzt. „Wir wollen 33 Ferkel plus x absetzen“, so der Sauenhalter. Er hat die Genetik auf Danzucht umgestellt und bezieht seine Jungsauen von einem Vermehrungsbetrieb in 10 km Entfernung.


Die Sauenhaltung und die 130 ha Ackerbau will der agile Unternehmer zusammen mit seinem festen Mitarbeiter und einem Lehrling bewältigen. „Wir sind damit an der Oberkante, aber für einen zweiten festen Mitarbeiter reicht die jetzige Größe nicht aus“, ist sich Pfitzer bewusst.


Er peilt deshalb mittelfristig 1 500 Sauenplätze an und will sich die Erweiterung dafür schon bald genehmigen lassen. „Mit dieser Größenordnung dürfte es arbeitswirtschaftlich einfacher werden, weil ich dann drei bis vier feste Mitarbeiter beschäftigen kann“, ist der Landwirt überzeugt.-do-

Die Redaktion empfiehlt

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.