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„In Holland ist das gang und gäbe“

Lesezeit: 4 Minuten

Ferkelerzeuger Arian Huisman stallt seine Sauen bereits sieben Tage nach dem Besamen in die dynamische Großgruppe.


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Für mich steht es fest: Meine Sauen fühlen sich in der Großgruppe pudelwohl“, betont Arian Huisman, Sauenhalter aus dem Landkreis Friesland in Niedersachsen. Der gebürtige Niederländer hält seine rauschigen Sauen nur sieben Tagen im Deckzentrum, dann stallt er sie direkt in die dynamische Großgruppe. Und das mit Erfolg: Die Umrauschquote seiner Sauen liegt derzeit bei nur 6,4%.


Weil der elterliche Betrieb in Holland verkauft wurde, wanderten Arian Huisman und seine Frau Marjan 2004 nach Deutschland aus und pachteten von Bekannten einen Betrieb in Varel-Seghorn. Zwei Jahre später machten beide dann Nägel mit Köpfen und kauften den gesamten Betrieb mit 200 Sauen.


Die alten Stallgebäude wurden 2014 abgerissen und neu gebaut. Heute bewirtschaftet der 37-jährige Familienvater gemeinsam mit seiner Frau und zwei Angestellten eine Herde mit 560 Hypor-Sauen und 2500 Ferkelaufzucht-plätzen einschließlich 55ha Acker- und Gründlandflächen. Seine Ferkel verkauft er alle über einen Händler.


Tierwohl an erster Stelle:

„Für mich stand schon immer fest, dass ich meine Sauen nur wenige Tage während der Rausche fixieren will. Denn erstens bin ich davon überzeugt, dass den Tieren die Gruppenhaltung gut tut. Und zweitens arbeiten in den Niederlanden viele mit diesem System“, berichtet der Sauenhalter. Und deshalb setzte er das frühe Umstallen in die Gruppe 2014 schon beim Neubau seines Sauenstalles um. Huisman fährt die 560er Sauenherde im Wochenrhythmus. Die insgesamt 21 dynamischen Gruppen bestehen aus jeweils 26 bis 30 Sauen.


Jeden Donnerstag stallt Huisman eine Sauengruppe nach der vierwöchigen Säugezeit in das zentral im Stall gelegene Deckzentrum um. Das bietet mit 44 Kastenständen ausreichend Platz für die gesamte Absetzgruppe – einschließlich einiger Jungsauen, die neu eingegliedert werden sollen.


Zum Belegen werden die Sauen zunächst in 70 cm-breiten Kastenständen fixiert. Nach sieben Tagen geht es für die belegten Sauen dann bereits in den Wartebereich in die flexible Großgruppe. „Die Sauen müssen umgestallt sein, bevor zwischen dem 12. und 18. Tag nach dem Belegen die sensible Ein-nistungsphase der Embryonen beginnt. Denn sonst drohen Frühaborte und erhöhte Umrauscherquoten“, begründet Huisman.


Wartebereich richtig gestalten:

Der Wartebereich ist so gebaut, dass zwei mal 165 Sauen an jeweils vier Abruffütterungen darin Platz finden. „Besonders wichtig ist, dass sich die frisch belegten Sauen schnell in die Gruppe eingliedern, ohne große Rangeleien“, gibt Huisman zu bedenken. Sein Erfolgsrezept: Zum einen ist die Gruppengröße entscheidend, denn einzelne Sauen können dann einfacher in der Menge „untertauchen“. Bei 165 Sauen ebben die Auseinandersetzungen schneller ab beziehungsweise sie entstehen erst gar nicht.


Auch im Aufbau des Wartestalls sieht Huisman einen entscheidenden Faktor zum Erfolg. Es müssen genügend Abruffütterungen vorhanden sein, damit die Sauen ohne Stress fressen können. Zudem bietet Huisman den Sauen Heu-Eimer und Kratzbürsten an.


Die Jungsauen kommen nach dem Belegen zunächst in einen separaten Bereich, wo sie an einer eigenen Futtertstation das Fütterungssystem kennenlernen können. „Entwickeln sie sich gut, stalle ich sie in die Großgruppe zu den Altsauen. Dort muss ich sie aber ganz genau im Blick behalten, denn die unerfahrenen Jungtiere geraten schnell mal mit den Altsauen aneinander und trauen sich dann nicht mehr an die Futterstation“, erläutert der Landwirt.


Anhand des Fütterungscomputers lassen sich die betroffenen Sauen jedoch schnell finden und individuell betreuen. Dennoch bedarf es mehr Zeit für die Tierbeobachtung und Eingliederung der Jungsauen.


Kontrolle ist das A und O:

Am 28. und 85. Trächtigkeitstag scannt Arian Huisman seine Sauen selbst. Der zweite Kontrolltermin ist ihm wichtig, um sicherzugehen, dass die Sauen nicht in der Zwischenzeit abortiert haben. Denn Aborte sieht man in der Gruppenhaltung häufig nicht.


„Das frühe Eingliedern der Sauen in die Gruppenhaltung in den ersten zehn Tagen nach dem Belegen funktioniert - aber nur, wenn man bereit ist, für die Tierbeobachtung und die Trächtigkeitskontrolle etwas mehr Zeit aufzuwenden“, ist Arian Huisman überzeugt.


Ann-Kathrin Stumpenhorst

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