Die Initiative Tierwohl tritt auf der Stelle. Auch sechs Monate nach dem Start der Auditierungsphase stehen gut 2 000 Schweinehalter auf der Warteliste, weil der Handel sich ziert, den Prämientopf aufzustocken. Auf der Suche nach weiteren Geldquellen werden derzeit mehrere Optionen diskutiert:
- Oberste Priorität hat nach wie vor, die noch nicht teilnehmenden Handelsunternehmen sowie die Systemgastronomie ins Boot zu holen.
- Diskutiert wird die Deckelung des Maximalbetrages von 9 auf 7,50 € pro Mastschwein und die Einführung einer Obergrenze von 100 000 € pro Betrieb. Dadurch könnte man das Geld auf mehr Betriebe verteilen.
- Brisant ist der Vorschlag, dass die Schlachtunternehmen 0,5 Cent pro kg abführen. Denn in diesem Fall dürften die Bauern die Zeche zahlen, weil sich die Schlachter das Geld vermutlich von den Landwirten refinanzieren lassen. Allerdings soll dieser Vorschlag kaum Chancen haben.
top agrar meint: Die Initia-tive Tierwohl ist mit dem Ziel angetreten, dass der Handel die Bauern für ihr Bemühen um mehr Tierwohl finanziell entschädigt. Da sind Überlegungen wie die Deckelung des Maximalbeitrages oder die Idee, auch die Schlachter zur Kasse zu bitten, der falsche Weg. Solche Vorschläge hemmen die Bereitschaft der Landwirte, mitzumachen. Diese rote Linie darf nicht überschritten werden! In der Verantwortung ist der Handel, er muss Geld nachschießen. Dass Lidl von 4 auf 6 Cent je kg gehen will, ist der richtige Weg.