Niedersachsen plädiert für routinemäßige Tierschutzkontrollen in Verarbeitungsbetrieben für Tierische Nebenprodukte (VTN), früher als Tierkörperverwertungsanstalten bezeichnet. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) will den Bund im Rahmen einer Bundesratsinitiative dazu auffordern, die dafür nötigen rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Erforderlich wären u.a. eine Zugangsberechtigung der Kontrolleure und eine unverwechselbare Kennzeichung der Tiere, damit man ihre Herkunft zurückverfolgen kann.
Auslöser für den niedersächsischen Vorstoß ist eine Studie der TiHo Hannover aus dem vergangenen Jahr. Mitarbeiter der Außenstelle Bakum hatten damals stichprobenartig Tierkadaver in Tierkörperverwertungsanstalten auf Tierschutzverstöße untersucht. Bei mehr als 10% der Tierkörper fanden sie Hinweise, dass die betroffenen Schweine vor ihrem Tod länger anhaltenden Schmerzen und Leiden ausgesetzt waren.