Werner Mergner hat in einer 12 m breiten Halle fünf Mastabteile auf Tiefstreu eingerichtet. Sein Abnehmer Schillerfleisch zahlt für die Tiere einen Aufschlag von 45 ct/kg Schlachtgewicht.
Als der Fleischverarbeiter Schillerfleisch aus Hof vor zwei Jahren Tiere für das Strohschweinprogramm von Rewe suchte, überlegte Werner Mergner (61) nicht lange, ob er sich beteiligen sollte. Denn der Landwirt aus Köditz in Oberfranken mästete zu diesem Zeitpunkt bereits 150 Schweine auf Tiefstreu in einer ehemaligen Maschinenhalle. Und er würde einen Zuschlag von ca. 45 ct/kg erhalten, der seinen hohen Aufwand erstmals entlohnte.
Die Platz- und Strohvorgaben des Programms erfüllte er bereits. Lediglich die Fütterung musste er noch auf „ohne Gentechnik“ umstellen. Da ihm sein Abnehmer einen Mehrjahresvertrag anbot, richtete er in einem angrenzenden Hallenabteil, in dem bisher seine Mutterkühe untergebracht waren, zwei weitere Abteile für jeweils 50 Tiere ein. Alle Abteile sind jeweils 5 m breit und 12 m lang.
Pro Abteil hat Werner Mergner zwei Breifutterautomaten installiert, die über einen Rohrkettenförderer versorgt werden. Zudem hat er einige Abteile mit alubeschichteten Dämmplatten isoliert, in den anderen hat er die Decke unterhalb der Trapezbleche mit Brettern verschalt. Darunter hat er eine Vliesschicht angebracht, die das Tropfwasser auffängt. Größere Investitionen waren eine Festmistplatte für 20000 € und ein Teleskoplader für 80000 € zum Transportieren des Strohs und zum Entmisten.
700 g Stroh pro Tier und Tag
Der Landwirt streut die Abteile täglich ein und entmistet sie erst am Ende jedes Durchgangs. Die tägliche Strohmenge liegt deshalb mit 700 g pro Tier und Tag relativ hoch. „Damit die Tiere im hinteren Teil der Bucht abkoten, entferne ich zu Beginn der Mast den Kot im vorderen Bereich der Bucht, wo die Futterautomaten stehen“, sagt der Landwirt. Und es sollte so eingestreut sein, dass der Kot immer abgedeckt ist.
Nach Mergners Beobachtung fühlen sich die Mastschweine auf Tiefstreu wohl. Sie erreichen ca. 800 g Tageszunahmen und 58 bis 59% Magerfleischanteil. Allerdings brauchen die Tiere mehr Futter, weil sie sich viel bewegen.
Weil die Mast rundläuft, überlegen Werner Mergner und sein Sohn Wolfgang, einen neuen Stall zu bauen. „In einer Neubausituation würde der Zuschlag die Mehrkosten aber wahrscheinlich nicht decken“, bremst Werner Mergner. Außerdem würde er nur dann investieren, wenn er eine langfristige Abnahmesicherheit hätte.-do-