„Tausche unternehmerische Freiheit gegen finanzielle Sicherheit.“ So wäre der Deal „vertikale Integration“ einigermaßen fair. Doch die Realität sieht wohl anders aus:
Kaum abzuschätzen sind die Folgen für die Erzeugerpreisfindung. Wenn ein Großteil der deutschen Schweinehalter vertraglich eng an Schlachtunternehmen gebunden ist, können Mäster oder Vermarkter die Abnehmer mit schlechteren Preisen kaum noch umfahren. Der Wettbewerb auf dem Lebendmarkt wäre praktisch tot.
Auch sonst birgt eine enge Bindung an den Abnehmer oder gar eine Vertragsmast mehr Risiken als Chancen. Der LEH und die Schlachtunternehmen könnten neue Vorgaben problemlos durchdrücken. Ohne einen freien Wettbewerb können Landwirte nicht mehr ausweichen.
Zudem schöpfen in vertikalen Systemen meistens die Integratoren die „Sahne“ ab. Der Erzeuger bekommt, wenn überhaupt, eine knallhart durchkalkulierte Minimalrendite, die auf Dauer nicht mal die unternehmerischen Risiken abdeckt. Am Ende wäre der bäuerliche Familienbetrieb wohl der größte Verlierer, und es blieben nur noch gewerbliche Großbetriebe. Auf diese neue Schweinewelt kann ich verzichten!