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Sauenplaner auf „App-Wegen“

Lesezeit: 6 Minuten

Notizzettel und Stallkladden ade! Hermann Fischer aus Recke erfasst alle Daten für den Sauenplaner direkt im Stall mit seinem Smartphone.


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Ich bin absolut kein Freund von Kladden und Notizzetteln im Sauenstall“, stellt Ferkelerzeuger Hermann Fischer aus Recke im nördlichen Münsterland klar. Denn erstens vergesse man häufig, die Daten und Kommentare zeitnah in den Sauenplaner zu übertragen. Und zweitens mache es doppelte Arbeit, weil alles noch einmal in den Computer eingegeben werden muss, argumentiert Fischer.


Der 48-jährige Landwirt, der nebenbei Kartoffeln direkt vermarktet und als Fleischbeschauer auf dem Schlachthof tätig ist, managt seine 220 Sauen bereits seit zehn Jahren mit dem Sauenplaner „Stallbuch Sau“ von Land-Data Eurosoft. Und fast genauso lange setzt er dabei auf die mobile Datenerfassung direkt im Stall mit einem Handterminal.


Mobile Datenerfassung:

„Bis vor Kurzem habe ich alle Absetz-, Besamungs- und Abferkeldaten mit einem Palm-Kleincomputer im Stall erfasst und die Daten dann abends per Kabel in den Sauenplaner übertragen“, schildert Fischer seine bisherige Vorgehensweise.


Das klappte auch immer zuverlässig. Die Dateneingabe musste jedoch mit einem speziellen Stift erfolgen, der im Stall auch mal leicht durch die Spalten fällt. Außerdem waren die Palm-Geräte schmutz- und staubempfindlich. „Insgesamt habe ich in acht Jahren drei Palm-Geräte verschlissen“, erinnert sich Hermann Fischer.


Und da Fischer sowieso immer sein Handy am Mann trägt, hakte der Landwirt in Abständen immer wieder bei seinem Software-Anbieter nach, wann es denn endlich eine Sauenplaner-App für sein Smartphone gebe.


„Denn ich nutze mein Smartphone nicht nur zum Telefonieren. Ich sichte auf dem Handy auch alle eingehenden E-Mails, trage die Termine in den elek-tronischen Kalender ein und habe immer alle wichtigen Adressen und Telefonnummern am Mann“, schwärmt Hermann Fischer von den Vorteilen seines Smartphones.


Für den Einsatz im Stall und auf dem Schlepper hat sich der Landwirt vor zwei Jahren extra ein robustes Outdoor-Handy angeschafft. Dem „Samsung Galaxy Xcover 2“ können laut Hersteller auch Schmutz, Stallstaub und Süßwasser nichts anhaben. Und tatsächlich: Obwohl das Handy bereits einige Male zu Boden fiel, funktioniert es noch immer zuverlässig.


Sauendaten per Handy erfassen:

Seit Sommer dieses Jahres ist es nun so weit. Hermann Fischer nutzt seitdem die App „AO mobile Sau“ von Land-Data Eurosoft auf seinem Android-Smartphone, die er aus dem Google Play Store im Internet heruntergeladen hat. Damit erledigt er alle Eingaben im Stall rund ums Abferkeln, Absetzen und Belegen.


Fischer setzt seine Sauen im Wochenrhythmus ab. Jeweils sonntags ruft er die Wochenpläne für die nächste Woche ab und lässt sie sich auf sein Smartphone schicken. So weiß er genau, welche Sauen wann abgesetzt oder belegt werden müssen, welche Sauen abferkeln und zu welcher Gruppe sie gehören.


Wenn das geschehen ist, kann er wahlweise über einen Schieberegler oder eine einblendbare Tastatur direkt am Tier eingeben, wie viele Ferkel die Sau geboren hat und wie viele Ferkel er zu- bzw. abversetzt hat. Außerdem kann er Kommentare hinzufügen, wie rasch die Geburt über die Bühne ging, ob er Geburtshilfe leisten musste, ob es sich um kleine oder große Ferkel handelte und vieles mehr. „Auf diese Weise mache ich viel mehr Notizen zu jeder Sau, als ich dies auf einem Zettel oder in einer Kladde tun würde“, ist Landwirt Fischer überzeugt.


Das Gleiche gilt fürs Absetzen. Der Landwirt erfasst mit seinem Smartphone, wie viele Ferkel er abgesetzt hat, wie viele Verluste es gab und aus welchem Grund die Ferkel gestorben sind. Und er erfasst Anomalien wie z. B. Binneneber, Zitterer, Leistenbrüche und vieles mehr.


Im Deckstall erfasst er, wann und mit welchem Eber die Sauen besamt wurden. Später fügt er dann das Er-­gebnis der Trächtigkeitsuntersuchung hinzu. Und wenn mehrere Sauen mit dem Sperma des gleichen Ebers besamt werden, kann er den Eintrag auf die ganze Gruppe übertragen. Das spart Zeit.


„Irgendwann wird in die App vielleicht auch ein Barcodeleser integriert sein. Dann kann ich mit der im Smartphone eingebauten Kamera direkt den Strichcode einlesen, den die Besamungsstation auf die Spermatuben aufdruckt“, ist Hermann Fischer überzeugt. Das spart Zeit und vermindert die Gefahr von Fehleingaben.


Und noch einen Vorteil bietet die Sauenplaner-App: Hermann Fischer kann mit seinem Smartphone direkt am Tier die gesamte Leistungsübersicht der Sau aufrufen. Er sieht sofort, wie oft die Sau schon abgeferkelt hat, wie oft sie umgerauscht hat, wie viele Ferkel sie im Schnitt geboren hat und wie viele abgesetzt wurden. Auf diese Weise kann er direkt am Tier eine Selektionsentscheidung treffen.


Wenn er die Sau oder ihre Ferkel tiermedizinisch behandeln muss, trägt er dies ebenfalls direkt im Stall in sein Smartphone ein und wählt aus einer Medikamentenliste das verabreichte Präparat aus. Die App weist ihn dann auch gleich auf die Wartezeit hin, die eingehalten werden muss, bevor er die behandelten Schweine verkaufen darf.


Offline-Modus im Stall:

Während der Eingabe im Stall befindet sich das Gerät im Offline-Modus, d. h. das Smartphone ist während dieser Zeit nicht mit dem Sauenplaner auf dem Betriebsrechner gekoppelt. Die erfassten Daten werden kurzfristig im Speicher des Telefons abgelegt.


„Der Offline-Modus ist wichtig, da ich nicht überall im Stall eine gute WLAN-Verbindung habe, geschweige denn Funknetz-Empfang“, begründet Hermann Fischer. Einmal pro Woche – meist sonntags – synchronisiert er per Knopfdruck die Daten mit dem Sauenplaner. Per WLAN oder Funknetz werden die Daten zunächst an einen zen-tralen Rechner von Land-Data Eurosoft geschickt und dort „geparkt“.


Sobald Fischer dann auf seinem Laptop den Sauenplaner hochfährt, werden die zwischengespeicherten Daten an ihn verschlüsselt weitergeleitet und vom Sauenplaner verarbeitet. „Das Ganze dauert nicht einmal eine Minute, und schon habe ich die verarbeiteten Datensätze wieder auf meinem Smartphone – inklusive der neuen Wochen-Arbeitspläne“, schwärmt der Sauenhalter.


Das Zwischenspeichern auf dem Server der Land-Data ist nötig, damit der Landwirt nicht jedes Mal seinen Rechner hochfahren muss, wenn er abends die Smartphone-Daten sichern will. „Außerdem haben wir auch Kunden, deren Ställe mehrere hundert Kilometer vom Stallbüro entfernt liegen. Die Daten werden dann übers Internet gesammelt und an den zentralen Sauenplaner-Rechner des Besitzers weitergeleitet“, erläutert Manfred Beckmann von der Agrar-Computer Westfalen- Lippe GmbH (ACWL) in Münster, der Fischer seit gut zehn Jahren in puncto Sauenplaner betreut.


Gebühr fürs Speichern:

Dieser Service ist allerdings nicht umsonst. Für die Softwarepflege und den Datentransfer verlangt Land-Data Eurosoft von Sauenhalter Fischer eine jährliche Gebühr von 85 € – umgerechnet 40 Cent pro Sau. Hinzu kommt eine einmalige Freischaltungs-­Gebühr in Höhe von 250 €. Für Umsteiger wie Hermann Fischer, die bereits die mobile Dateneingabe per Palm genutzt haben, entfällt der einmalige Kaufpreis, wenn sie bis zum Ende dieses ­Jahres auf die App umsteigen.


„Die 85 €, die ich jährlich an Land-Data Eurosoft für Datentransfer und Softwarepflege zahlen muss, ist mir die Sache aber allemal wert. Denn die App erleichtert mir die Herdenführung enorm“, betont Hermann Fischer. „Ich vergesse weniger und habe im Stall nur noch ein Gerät, das ­aufgeladen sein und auf das ich achtgeben muss: mein Smart­phone.“


Henning Lehnert

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