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Schützt die Ileitis-Impfung auch vor Salmonellen?

Lesezeit: 3 Minuten

Welchen Einfluss hat die Ileitis-Behandlung auf die Empfänglichkeit für Salmonellen? Interessante Ergebnisse dazu liefert die Doktorarbeit von Jasmin Mischok.


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Wie verbreitet sind Ileitis-Infektionen in deutschen Schweineställen?


Mischok: Untersuchungen an mehr als 5 000 bundesweit gezogenen Kotproben belegen, dass sich die meisten in Deutschland gehaltenen Schweine bis zum Mastende mit dem Erreger auseinandergesetzt haben. In nahezu jedem Betrieb lässt sich der Erreger nachweisen. Häufig verlaufen die Infektionen jedoch subklinisch. Erst eine Auswertung der biologischen Leistungen wie z. B. der Futterverwertung verdeutlicht, welche Schäden die Infektion tatsächlich verursacht.


Gegen eine Infektion mit Lawsonien kann man antibiotisch vorgehen oder vorbeugend impfen. Was ist besser?


Mischok: Gegen Lawsonien sind beide Verfahren wirksam – sofern man das richtige Antibiotikum wählt. Die antibiotisch behandelten Tiere sind jedoch anschließend unter Umständen empfänglicher für andere Erreger, z. B. für Salmonellen, wie unsere Untersuchungen zeigen.


Wie haben Sie das heraus­gefunden?


Mischok: Wir haben zwei Läufergruppen mit je 36 Tieren (à 23 kg) miteinander verglichen. Eine Gruppe zeigte typische Anzeichen einer Infektion mit Lawsonien und wurde daher antibiotisch mit Tylosin behandelt. Die andere Gruppe war am Ende der dritten Lebenswoche gegen Lawsonien geimpft worden und zeigte daher keine Krankheitssymptome.


Zwei Tage nach Abschluss der antibiotischen Behandlung wurden aus beiden Gruppen je sechs Tiere aussortiert, künstlich mit Salmonellen infiziert und dann wieder in ihre Gruppen zurückgebracht. Beide Gruppen waren vorher Salmonellen-negativ. In der antibiotisch behandelten Versuchsgruppe waren nach vier Wochen 43,3 % aller Tiere mit Salmonellen infiziert, in der Impfgruppe waren es dagegen nur 3,33 %.


Wie lässt sich das erklären?


Mischok: Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass antibiotische Behandlungen die Bakterienflora im Darm der Tiere verändern. Das Zusammenspiel der Bakterien wird gestört. Das kann dazu führen, dass die Tiere empfänglicher werden für andere Erreger – auch dann noch, wenn die Behandlung längst abgeschlossen ist.


Heißt das, dass Betriebe mit Salmonellenproblemen ihre Ferkel bzw. Läufer besser gegen Ileitis impfen sollten anstatt sie antibiotisch zu behandeln?


Mischok: Für Betriebe, die sowohl ein ernsthaftes Salmonellen- als auch ein behandlungswürdiges Ileitis-Problem haben, scheint es tatsächlich sinnvoller zu sein, die Läufer zu impfen anstatt sie mit Tylosin zu behandeln. Da es schwierig ist, den Kontakt mit Salmonellen zu verhindern, ist es um so wichtiger, die Empfänglichkeit der Tiere für diese Erreger möglichst gering zu halten.


Wirkt sich eine Ileitis-Impfung auch auf die biologischen Leistungen aus?


Mischok: Eigene Untersuchungen zeigen, dass Ileitis-geimpfte Läufer im Vergleich zu nicht geimpften Tieren, die unter einem milden Lawsonien-Durchfall leiden, das aufgenommene Eiweiß besser verwerten. Die Impfung scheint sich hier stabilisierend auf den Darm auszuwirken. Auch die Futterverwertung und die täglichen Zunahmen waren in der Tendenz besser.


Verschiebt sich das Krankheitsbild der Ileitis inzwischen häufiger Richtung Mast?


Mischok: Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Es ist aber so, dass die strikte Trennung von Alters- und Produktionsgruppen sowie verbesserte Hygiene- und Managementmaßnahmen dazu geführt haben, dass Infektionsketten wirksamer durchbrochen werden. Das führt dazu, dass sich die Tiere mit manchen Erregern erst später auseinandersetzen. Aktuelle Untersuchungen des Impfstoffherstellers zeigen, dass sich die Ferkel häufig erst gegen Ende der Aufzucht bzw. zu Beginn der Mast mit Lawsonien infizieren.

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