Gerade Sauen mit großen Würfen nehmen während der Säugezeit oft zu wenig Futter auf. Dadurch verlieren die Tiere viel Substanz, die Umrauschrate steigt und im Folgewurf sinken die Geburtsgewichte. Die Uni Gießen hat überprüft, wie sich das dreimal tägliche Füttern, der Einsatz einer Sensorfütterung, die Stalltemperatur und die Futteraufnahme insgesamt auf die Gewichtsentwicklung laktierender Sauen auswirken.
Ergebnisse:
- Durch das dreimal tägliche Füttern schafft man es, mehr Futter in die Sau hinein zu bekommen als bei zweimaliger Futtervorlage.
- Bekommen die Sauen das Futter nicht per Futterkurve, sondern sensorgesteuert vorgelegt, unterscheidet sich die Futteraufnahme in den ersten drei Säugewochen kaum. In der vierten Laktationswoche ermöglicht die Sensorfütterung dann etwas höhere Futteraufnahmen, weil die Anlage bei leerem Trog zur Futterzeit sofort Futter nachdosiert.
- Bei kühleren Stalltemperaturen nehmen die Sauen mehr Futter auf. Der Unterschied beruht vor allem auf der höheren Futteraufnahme in der letzten Säugewoche.
- Jungsauen mit einer niedrigen Futteraufnahme verlieren deutlich mehr Gewicht als Altsauen. Je mehr Futter die Tiere fressen, desto geringer ist der Gewichtsverlust insgesamt.
- Jungsauen mit einer hohen Futteraufnahme nehmen während der Laktation sogar leicht zu, Altsauen verlieren an Gewicht.
Fazit: Die mehrmals tägliche, automatische Futtervorlage und kühle Stalltemperaturen führen zu höheren Futteraufnahmen im Abferkelstall. Das wirkt sich positiv auf den Folgewurf aus.
Kontakt: Prof. Dr. Steffen Hoy, Uni Gießen, E-Mail: Steffen.Hoy@agrar.uni-giessen.de