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So wird jede Besamung ein Erfolg

Lesezeit: 5 Minuten

Erfolgreiches Deckmanagement beginnt bei der richtigen Spermalagerung und endet bei einer aussagekräftigen Dokumentation. Bewährte Praxistipps rund um die Besamung von Gerd Vahrenhorst, GFS Ascheberg.


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Teamwork

: Wichtig ist, den Stimulations-Peak bei jeder Sau optimal zu nutzen. Das gelingt am besten im Team, vor allem bei großen Absetzgruppen. Hier hat jeder seine feste Aufgabe: Einer prüft den Duldungsreflex und reinigt die Scham. Ein Zweiter besamt und eine Dritter führt darüber genau Buch. Auf diese Weise lassen sich einzelne Personen auch leichter ersetzen, wenn krankheitsbedingt mal jemand ausfällt.


Coole Übergabe:

Achten Sie darauf, dass bereits bei der Spermaübergabe die Kühlkette eingehalten wird. Ideal eignen sich Thermoboxen mit Innen- und Außentür, die in die Wand der Hygieneschleuse eingebaut werden. Alternativ stellen Sie in der Hygieneschleuse eine Thermobox bzw. einen Kühlschrank auf. Ideal ist eine Lagertemperatur von 16 bis 18 °C. Schalten Sie die Box spätestens eine Stunde vor der Spermalieferung ein, damit die Solltemperatur rechtzeitig erreicht wird. Kontrollieren Sie den Temperaturverlauf zudem mit einem Datenlogger.


Rechtzeitig stimulieren

! Neuere Untersuchungen belegen, dass einige Sauen bereits im Abferkelstall rauschen. Deshalb sollten Sie schon am Tag nach dem Absetzen mit der Stimulation beginnen. Lassen Sie dazu zweimal täglich für einige Minuten Sucheber vor den Sauen laufen. Wichtig: Die Eber müssen von außen kommen! Sie sollten möglichst nicht ständig im Deckzentrum stehen, weil sonst die Reizwirkung mit der Zeit nachlässt. Notfalls kann man auch nachträglich mit Kunststoffwänden eine Eberbucht vom übrigen Deckstall abtrennen.


Zwei bis drei Sucheber

: Nicht jede Sau mag jeden Eber. Deshalb sollten Sie mit mindestens zwei Suchebern arbeiten. Ab 20 bis 30 Sauen pro Absetzgruppe lohnen sich auch drei Eber. Ein „Ebermix“ bietet dabei klare Vorteile: Alte Eber bringen einen intensiven Geruch für die Stimulation mit, junge Eber das passende Temperament. Als Sucheber eignen sich Wurf- oder Flatdeckbrüder aus dem eigenen Bestand.


Styroporboxen im Stall

: Die Kühlkette muss bis in den Deckstall reichen. Im Stall eignet sich dazu eine ausreichend bemessene Styroporbox, die auf dem Besamungswagen steht. Noch ein Tipp: Kennzeichnen Sie nicht verbrauchte Spermatuben mit einem Folienstift, damit Sie bei der nächsten Besamung als erstes verbraucht werden.


Alles an Bord

: Mit einem Besamungs­wagen – egal ob fertig gekauft oder selbst gebaut – haben Sie alle Besamungsutensilien schnell griffbereit. Dazu gehören Hygieneartikel ebenso wie eine Styroporbox, die Pipetten und die Dokumentation. So bleibt mehr Zeit für die Tierbeobachtung und eine optimale Stimulation der Tiere.


Sau behutsam ansprechen

: Die Sauen dürfen sich nicht erschrecken, denn das würde zur Ausschüttung von Adre-nalin führen und die Duldungsbereitschaft mindern. Nachdem der Sucheber die Sau durch Nasenkontakt begrüßt hat, spricht der Besamer die Sau an und führt den Flankengriff durch, um die Duldung zu testen. Dann wird der Bügel aufgesetzt, um den Druck des Ebers nachzuahmen.


Scham trocken vorreinigen

: Reinigen Sie den äußeren Bereich der Scham vor dem Besamen mit trockenem Zellstoff. Feuchte Tücher würden unnötig viel Schmutz lösen und die Gefahr eines Keimeintrags erhöhen. Verwenden Sie hellen Zellstoff, um Verletzungen und Ausfluss besser erkennen zu können.


Pipette von unten einführen

: Verwenden Sie aus Hygienegründen nur verpackte Pipetten. Führen Sie die Pipette mitsamt der Folienhülle etwa 10 cm in die Scheide ein, am besten schräg von unten, um nicht im Harngang zu landen. Halten Sie dann die Folie mit der anderen Hand fest, durchstoßen Sie mit der Pipette die Kunststoffhülle und schieben Sie die Pipette bis über den ersten Widerstand am Gebärmuttermund vor. Die Pipette ist richtig positioniert, wenn man bei vorsichtigem Zurückziehen einen Widerstand spürt.


Pipette an die Leine

: Die Sau sollte das Sperma selbstständig aus der Tube „saugen“. Um die Hände freizubekommen, hängen Sie die Spermatube an eine Besamungsleine. Das ist flexibler als die Befestigung am Besamungsbügel. Die Sau kann sich bei der Leine problemlos vor- und zurückbewegen, ohne dass Zugkräfte auf die Pipette wirken.


Tube belüften

: Ist die Tube zu 70 bis 80 % entleert, läuft das Sperma schlechter ab, weil sich in der Tube ein Vakuum bildet. Stechen Sie deshalb zum Schluss mit einer feinen Spritzenkanüle ein kleines Loch in den oberen Teil der Tube.


Pipette nicht zu früh ziehen!

Ziehen Sie die Pipette nicht zu früh aus der Scheide, denn sonst könnte wertvolles Sperma zurückfließen. Warten Sie aber auch nicht, bis sich die Sau hingelegt hat. Überprüfen Sie mit leichtem Zug, wie weit das Tier ist. Erst wenn die Sau die Pipette freigibt, läuft kein Sperma mehr zurück. Deponieren Sie Pipette und Tube am Kastenstand für die spätere Dokumentation und widmen Sie sich weiter den Sauen, bei denen die Besamung noch läuft.


Exakt Buch führen:

Wenn alle Besamungen abgeschlossen sind, beginnen Sie mit der Dokumentation. Kontrollieren Sie die Pipettenköpfe auf Blut und Ausfluss. Anschließend vermerken Sie Belegdatum, Eber, Duldungsbeginn bzw. -ende und Kommentare auf der Sauenkarte. Sie können auch das Etikett der Spermatube auf die Karte kleben. Einige Landwirte vermerken zudem die Belegwoche und das Duldungsverhalten mithilfe farbiger Markierungen auf dem Rücken der Tiere.

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