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Spaltenaustausch: Keiner will, viele müssen

Lesezeit: 5 Minuten

Jammern hilft nicht. In Mastställen müssen Spaltenböden mit zu großen Schlitzen bis zum Jahresende ausgetauscht werden. Wir haben einem Arbeitstrupp über die Schulter geschaut.


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Stall säubern: Bevor es losgeht, sollte der Stall gründlich gereinigt und die Gülle abgelassen werden. Das erhöht die Arbeitssicherheit ungemein. Denn saubere Spalten lassen sich besser greifen, zudem ist die Stand-sicherheit höher als bei kotverschmierten Spalten.


Platz schaffen: Spaltenböden sind sperrig und schwer zu transportieren. Um Platz zu schaffen und das Verletzungsrisiko zu minimieren, sollte so viel Stalleinrichtung wie möglich abgeschraubt werden. Durch das Entfernen der Buchtentore, Futterrohre und Spielmaterialien vor dem Spaltenaustausch wird die Arbeit erleichtert.


Trennwände lösen und verschieben: Buchtentrennwände müssen in vielen Fällen nicht komplett ausgebaut werden. Meist reicht es, wenn die Wände an der Gangseite gelöst werden. Sie können dann per Hand um 20 oder 30 cm zur Seite verschoben werden. Die darunter liegenden Spaltenelemente lassen sich dann einfach wegnehmen.


Transportwagen benutzen: Beim Tragen von schweren Gegenständen gilt folgender Grundsatz: Lasten müssen immer ganz eng am Körper getragen werden. Zudem sollten beide Arme möglichst gleichmäßig belastet werden. Und der Transportweg per Hand sollte so kurz wie möglich sein.


Wo immer es geht, sollten Transportwagen zum Einsatz kommen. Der Wagen muss wendig und aufgrund der hohen Lasten stabil sein. Nur dann ist er in den engen Stallgängen eine echte Hilfe. Ideal sind Transportgeräte mit großen, drehbaren Gummirädern, die Gewichte von mehreren hundert Kilogramm tragen können. Am Stallausgang können die Spalten dann mit dem Frontlader oder ähnlichem abtransportiert werden.


Rückenschonend heben: Beim Umgang mit schweren Spaltenbodenelementen ist der Rücken akut gefährdet. Eine falsche Bewegung und schon ist die Bandscheibe geschädigt. Besonders kritisch ist das Anheben von schweren Spaltenböden mit gebeugtem Rücken. Hier werden die Bandscheiben ungleichmäßig und extrem stark belastet. Je stärker der Oberkörper nach vorne geneigt wird, desto größer ist die Belastung der Rückenmuskeln und Bandscheiben.


In jedem Fall gilt: Beim Austausch der Elemente niemals aus dem Rücken heben. Die Kraft muss aus den Beinen kommen! Bewährt haben sich so genannte „Spaltenheber“. Das sind ca. 60 bis 80 cm lange Eisenstangen, an deren oberen und unteren Ende Querrohre bzw. Flacheisen angeschweißt sind. Die Eisenstangen werden in einen Spaltenschlitz gesteckt und dann um 90° gedreht. Jetzt lässt sich das Element anheben.


Um die Hände zu schonen, kann über das obere Rohr Schaumstoff oder ähnliches Material gestülpt werden. Zudem sollte das Rohr mindestens daumendick sein. Auch das schont die Hände, weil sich das Rohr besser umgreifen lässt.


Teamarbeit ist wichtig: Viele Köche verderben den Brei, heißt es im Volksmund. Beim Austausch von Spaltenböden gilt dieser Grundsatz nicht. Hier ist Teamarbeit gefragt. Zwei Leute heben das Element an, eine dritte Person hält den Transportwagen in Position. Zwei weitere Personen sorgen für den Abtransport der alten Elemente bzw. schieben die neuen Spalten in den Stall. Damit die Muskeln und Bänder nicht zu einseitig belastet werden, sollten die Arbeiter untereinander rotieren. Außerdem sind Erholungspausen wichtig.Texte: Marcus Arden


Hebelwerkzeuge einsetzen: Kleine Steine, trockener Kot, Futterreste usw. führen dazu, dass alte Spaltenböden sehr fest sitzen. Die Elemente lassen sich leichter lösen, wenn Hebelwerkzeuge benutzt werden. Mithilfe eines Nageleisens oder einer Stange, die in einen Spaltenschlitz gesteckt wird, können eingeklemmte Einzelelemente gelockert und zur Seite gekippt werden.


Sitzen die alten Elemente nur an einer Stirnseite fest, bietet es sich an, die Spalten einseitig anzuheben und dann eine Eisenstange oder ein Kantholz quer unterzuschieben. Wie bei einer Wippe kann so einseitig Kraft ausgeübt werden bzw. das Element wird durch seitliche Bewegungen gelöst.


Haftung für Schäden klären: Abgebrochene Schlitzkanten an neu verlegten Spaltenböden können zur Folge haben, dass der Stall stillgelegt wird. Neue Spalten müssen deshalb mit Sorgfalt verlegt werden. Landwirte sollten im Vorfeld mit der beauftragten „Verlegefirma“ klären, wer für even-tuelle Schäden an neuen Spaltenelementen haftet.


Auflager säubern: Neue Spaltenböden müssen immer eine ebene Fläche bilden. Ansonsten verletzen sich die Tiere an über-stehenden Kanten oder Ecken. Bevor ein neues Element verlegt wird, muss das Auflager in jedem Fall gründlich gesäubert werden. Eine Schaufel mit gerader Front oder eine Putzkelle eignen sich hierzu hervorragend.


Spalten nicht zerschneiden: Die Tragfähigkeit von Spaltenböden ist nur dann gewährleistet, wenn diese als ganzes Element eingebaut werden. Werden einzelne Stege mit der Flex herausgeschnitten und verbaut, könnten diese mit der Zeit brechen, weil sie den Belastungen nicht standhalten. Prüfen Sie daher immer zuerst, ob es andere Möglichkeiten gibt, um das Zerschneiden zu vermeiden.


Keine Schwarzarbeit! Der Austausch von Spaltenböden ist gefährlich. Neben Schürfwunden drohen Prellungen oder Knochenbrüche. Im schlimmsten Fall stürzt der Arbeiter in den noch gefüllten Güllekeller und verletzt sich schwer. Der Einsatz von Schwarzarbeitern muss also tunlichst unterbleiben! Außerdem sollten Schweinehalter im Vorfeld mit der beauftragten Firma sowie der eigenen Versicherung klären, wie die Arbeiter versichert sind. Fragen Sie Ihren Versicherungsvertreter, welche Personenschäden die Versicherung abdeckt.


Kappen für breite Schlitze: In Alt-ställen mit einbetonierten Quertrögen lassen sich die Tröge in der Regel schlecht ausbauen. Alte Spaltenelemente mit 20 oder 22 mm-Schlitzen müssen also unter dem Trog sitzen bleiben. Zu breite Schlitze, die unter dem Trog hervor­ragen, können sehr gut mit so genannten Schlitzkappen verschlossen werden. Die Kappen bestehen aus Kunststoff und werden mithilfe von Spaltenankern im Schlitz festgeschraubt.

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