Das LfL-Labor in Grub misst die Gehalte der Aminosäuren (AS) mittels Nahinfrarot-Spektroskopie (NIRS). Mitarbeiter des Labors schicken die ermittelten Lichtspektren online an das Labor von Evonik in Hanau, das sie mit den Eichkurven des jeweiligen Futtermittels vergleicht. Die Computer von Evonik leiten daraus automatisch die Werte für die Probe ab und schicken sie dann nach Grub zurück – das alles innerhalb von wenigen Sekunden.
Trotzdem ist die Genauigkeit sehr hoch. „Bei Vergleichsmessungen liegt der Messfehler aktuell nur bei 2 %“, bestätigt der Gruber Fütterungsexperte Dr. Hermann Lindermayer.
Neun Einzelfuttermittel untersucht Grub derzeit so auf AS: Weizen, Gerste, Körnermais, Triticale, Roggen, Sojabohnen, Soja- bzw. Rapsschrot und Erbsen. Allerdings bietet das LfL-Labor die AS-Analyse nur zusammen mit der Untersuchung auf Rohnährstoffe an, und es können nur bayerische LKV-Betriebe in Grub untersuchen lassen. Die Gebühren sind extrem niedrig. Die NIRS-Analyse auf Rohnährstoffe kostet 20 €, die Untersuchung auf die AS Lysin, Methionin, Threonin und Tryptophan 5 € (jeweils plus 7 % MwSt.).
Online melden und abrufen:
Seit Sommer 2013 arbeitet Grub zudem mit Barcode-basierten Rohdaten und einer Web-gestützten Datenbank namens „webFuLab“.Alle Ringbetriebe in Bayern erhalten Barcode-Aufkleber, wobei jedem Barcode eine achtstellige Nummer zugeordnet ist. Der Landwirt klebt den Barcode auf den Beutel mit der Futterprobe. Dann loggt er sich mit seiner Balis-Nummer in die Online-Datenbank ein, um die Probe anzumelden. Dabei gibt er auch die acht-stellige Nummer ein. So wird die Probe beim Scannen im Labor sofort seinem Betrieb zugeordnet.
Der Landwirt kann online auch Teilergebnisse abrufen, bevor die Analyse komplett abgeschlossen ist, und sie mit Durchschnittswerten vergleichen.
Das System hat die Untersuchung wesentlich beschleunigt. „Wenn die Probe bei uns eintrifft, kann der Landwirt das komplette Ergebnis innerhalb von ein bis drei Tagen abrufen“, so Lindermayer.-do-
