In Bewegungsbuchten sind die Ferkelverluste nicht per se höher. Anders als in konventionellen Buchten gibt es aber zwei kritische Zeiträume, in denen die Verluste ansteigen.
Praxiserfahrungen und Versuche zeigen, dass Bewegungsbuchten im Abferkelbereich technisch sicher funktionieren. Knackpunkt sind jedoch immer wieder die Ferkelverluste. Um einen Vergleich hinsichtlich der biologischen Leistungen ziehen zu können, wurden die Bewegungsbuchten mit zwei konventionellen Abferkelbuchten mit gerader bzw. paralleler Anordnung des Ferkelschutzkorbes und durchgängiger Fixierung der Muttersau verglichen.
Alle Ferkel erhielten nach der Geburt Einzeltierohrmarken zur Identifizierung. Auf der Stallkarte wurden zudem die Verluste tierindividuell mit Ursache sowie der Fundzeitpunkt und -ort in der Bucht notiert. Um herauszufinden, welche Ursachen für die Erdrückungsverluste genau verantwortlich sind, erfolgten in sieben Abferkeldurchgängen zusätzlich Videoaufzeichnungen.
Erdrücken Problem Nr.1:
Die Auswertungen ergaben, dass die Sauen in den Versuchsbuchten insgesamt 205 Ferkel erdrückten. 55% der Erdrückungsverluste passierten in den ersten beiden Lebenstagen. In den konventionellen Buchten machten die frühen Verluste 77% der Gesamtverluste aus.Direkt nach dem Öffnen des Ferkelschutzkorbes am durchschnittlich siebten Lebenstag nahmen die Verluste durch Erdrücken in den Bewegungsbuchten noch einmal zu. Insgesamt starben 36% der Ferkel in der Zeit, in der der Schutzkorb geöffnet war. Problematisch waren vor allem die ersten drei bis fünf Tage, wie Übersicht 5 zeigt.
Von den in den Buchten erdrückten Ferkeln machten 49 Tiere (94%) unmittelbar vor dem Erdrücken einen vitalen Eindruck, wie die Videos zeigten. Nur 6% der Ferkel erschienen schwach bzw. es handelte sich um Grätscher. Das Ergebnis lässt den Schluss zu, dass sich in Bewegungsbuchten selbst gut entwickelte Ferkel nicht schnell genug vor der sich hinlegenden Sau retten können.
Abliegen problematisch:
Für die Ferkel besonders gefährlich ist das Abliegen der Sau. Rund 75% der Erdrückungsverluste waren darauf zurückzuführen, in nur 25% der beobachteten Fälle waren Positionsänderungen der liegenden Sau für die Ferkelverluste verantwortlich.Ein Buchtenbereich, in dem die säugenden Ferkel besonders gefährdet sind, konnte nicht eindeutig ermittelt werden. Die meisten Erdrückungen passierten aber in der Buchtenmitte. Eine wichtige Rolle spielten jedoch das Einzeltier und die Wurfnummer. Die Anzahl erdrückter Ferkel schwankte von Sau zu Sau zwischen null und acht Ferkeln. -ar-