„Wenn die Politik uns nicht endlich verlässliche Rahmenbedingungen an die Hand gibt, schmeiße ich die Brocken hin und steige aus der Sauenhaltung aus.“ Solche Sätze hört man von Ferkelerzeugern in letzter Zeit häufiger. Der Frust ist verständlich:
- So zeichnet sich z.B. beim Thema Ferkelkastration nur sieben Monate vor dem Ausstiegsdatum am 1. Januar 2019 noch immer keine Lösung ab. Einige Bundesländer blockieren weiterhin den sogenannten 4. Weg, d.h. die Lokalanästhesie. Hinzu kommt, dass die Tierärzte nicht bereit sind, Betäubungsmittel in die Hände von Landwirten zu geben. Nun soll eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe versuchen, eine Lösung nach skandinavischem Vorbild zu suchen. Noch vor der Sommerpause soll dann eine Bundesratsinitiative folgen.
- Weiter offen ist auch das Thema Kastenstand im Deckzentrum. Die Länder haben die Bundesregierung aufgefordert, die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung zu ändern. Grundlage soll das BMEL-Eckpunktepapier zur Haltung von Sauen in Kastenständen sein. Darin wird unter anderem vorgeschlagen, dass Sauen im Deckzentrum künftig nur noch acht Tage festgesetzt werden dürfen. NRW-Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking sowie Kollegen aus einigen anderen Bundesländern fordern zudem mindestens 15 Jahre Übergangsfrist.
- Unklar ist zudem, ob es bei einer Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung auch neue Vorgaben im Bereich des Abferkelstalles geben wird. Einige Bundesländer plädieren dafür, auch Interessenverbände wie die ISN sprechen sich dafür aus.