Zearalenon (ZEA) schadet der Fruchtbarkeit von Sauen. Fressen die Schweine ausschließlich Kraftfutter, ist die ZEA-Analyse im Futter die Methode der Wahl. Analysen von kontaminiertem Stroh oder Raufutter sind dagegen wenig aussagekräftig, weil ZEA hier nicht so homogen wie in Getreide- und Maiskörnern verteilt ist.
In der Schweiz hat man untersucht, ob mithilfe der ZEA-Konzentration im Harn eine Aussage über die Mykotoxinbelastung möglich ist. Rationiert gefütterte, 100 kg schwere Jungsauen erhielten pro kg Lebendgewicht (LG) täglich 0, 5, 10, 20 oder 40 Mikrogramm Zearalenon. Auch bei Mastschweinen gab es Unter-suchungen. Die etwa 30 kg schweren Tiere erhielten in fünf Versuchsgruppen fünf unterschiedliche Versuchsfutter zur freien Aufnahme. Die ZEA-Gehalte reichten von 20 bis 3 000 Mikrogramm je kg.
Die im Labor aufbereiteten Harnproben wurden mit einem ELISA-Test analysiert. Zudem wurde die Konzentration des über den Harn ausgeschiedenen Stoffwechselabbauprodukts Kreatinin analysiert.
Ergebnisse: Wie die Übersicht zeigt, besteht ein Zusammenhang zwischen der pro kg LG aufgenommenen ZEA-Menge und der auf das Kreatinin bezogenen ZEA-Konzentration im Harn. Dieser Indikator gibt somit Aufschlüsse über die Zearalenon-Belastung. Die individuellen Unterschiede bei gleicher ZEA-Aufnahme sind jedoch sehr hoch. Zu empfehlen ist daher, eine Mischprobe mehrerer gleich gefütterter Tiere zu unter-suchen, um die Zearalenon-Belastung exakter abschätzen zu können.
Fazit: Der ZEA-Gehalt im Harn ist ein guter Indikator für die Zearalenonaufnahme durch das Tier. Ein Harngehalt von 20 Mikrogramm ZEA/mmol Kreatinin und mehr weist auf eine so hohe ZEA-Belastung hin, dass die Geschlechtsfunktion bei weiblichen Jungtieren beeinträchtigt werden kann.
Kontakt: Andreas Gutzwiller, Agroscope, Institut für Nutztierwissenschaften, Schweiz; E-Mail: andreas.gutzwiller@agroscope.admin.ch