Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

Aus dem Heft

Zehn Praxistipps für eine optimale CCM-Silage

Lesezeit: 6 Minuten

CCM ist ein hochwertiges Futter für Sauen, Ferkel und Mastschweine. Voraussetzung ist jedoch eine optimale Ernte und Lagerung. Dazu zehn Tipps aus der Praxis.


Das Wichtigste zum Thema Schwein mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Texte: Ute Schulze Westerath


Fotos: Berning, Erhardt, Heil, Schulze Westerath


i Rechtzeitig ernten: Die Abreife des Maisbestandes ist standort- und sortenabhängig. Hinweise zum richtigen Erntezeitpunkt erhalten Sie von Infodiensten der Landwirtschaftskammern bzw. Saatgutfirmen. Für den Siliererfolg ist ein Trockensubstanzgehalt des CCM von rund 60 % optimal. Außerdem sollte der Spindelanteil so gering wie möglich sein – maximal 10 bis 15 %. Denn Spindeln bringen für die Schweine kaum wirksame Struktur und erhöhen die Mykotoxingefahr.


Fahrsilo vorbereiten: Vor dem Einlagern der neuen Ernte muss das Silo mit dem Hochdruckreiniger gereinigt werden. Denn Futterreste aus dem Vorjahr können blitzschnell zum Verderb der neuen Ernte führen. Streichen Sie das Silo anschließend mit einem säurefesten Lack, um die Silooberfläche vor der Säure des CCM zu schützen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Beton porös wird, sich Teile lösen und ins Futter gelangen. Werden die Silowände von oben mit einer Plane abgehängt, reicht ein 30 bis 40 cm hoher Anstrich von unten an den Wänden aus.


Vermahlungsgrad prüfen:


Eine gute Struktur des CCM ist daran zu erkennen, dass sie griesartig und gleichmäßig körnig ist – und das über den gesamten Erntetag hinweg. Die Vermahlung des CCM ist optimal, wenn mindestens 80 % der Teilchen kleiner als 2 mm und maximal 55 % kleiner als 1 mm sind. Der Vermahlungsgrad kann mithilfe eines Schüttelsiebes geprüft werden. Gleichzeitig können Sie auch die Siebanalyse vom CCM der letzten Ernte berücksichtigen und die Einstellungen der Mühle angleichen. Erhöhte Anteile grober Partikel weisen auf ein defektes oder ein zu grobes Sieb hin.


Schmutz fernhalten: Bei der Befüllung der Mühlenmulde und des Silos darf kein Schmutz über die Reifen in das Futter gelangen. Denn der Eintrag unerwünschter Keime beeinträchtigt die Qualität des CCM. Deshalb ist es ratsam zur Beschickung der Mühle einen Überladewagen einzusetzen. Außerdem wird die Mühle am besten so platziert, dass der Kipper auf einem befestigten Weg steht, wenn er mit CCM befüllt wird.


i Siliermittel einsetzen: Ob dem CCM Silierzusätze beigemischt werden müssen, hängt von der Lagerdauer, dem TS-Gehalt und der Hygiene des Futters ab:


Auf den Zusatz von Siliermitteln können Sie ver­-zichten, wenn der Mais-Mix einen TS-Gehalt unter 63 % hat und wenn er nur bis Februar/März verfüttert werden soll sowie frei von Hefen bzw. Pilzen ist.


Soll das CCM bis zum Sommer eingelagert werden, und liegt der TS-Gehalt unter 63 %, können Sie heterofermentative Milchsäurebakterien einsetzen. Um den Feuchtegehalt einhalten zu können, müssen Sie gegebenenfalls früher ernten.


Bei einer Lagerung bis zum Sommer, bei TS-Gehalten über 63 % und bei Pilz- und Hefebefall müssen Sie Säure zusetzen. Es bietet sich ein Säuregemisch auf Propionsäurebasis an. Sie müssen beachten, dass die Säure im Laufe der Zeit zerfällt und ihre Wirkung abgeschwächt wird. Die Grunddosierung liegt bei 0,5 bis 0,7 %. Hinten im Silo sollten bei langer Lagerung 0,9 bis 1 % eingesetzt werden, wobei im vorderen Bereich eine Dosierung von 0,4 bis 0,5 % ausreicht.


Pilzbefall kontrollieren: Im Mais treten je nach Witterungsverlauf häufiger Fusariuminfektionen auf. Somit kann auch CCM mit den Mykotoxinen DON und ZEA belastet sein. Deshalb ist es ratsam, Sorten zu wählen, die weniger anfällig sind für Fusarium­befall. Erkundigen Sie sich frühzeitig bei Info- bzw. Warndiensten, ob in Ihrer Region vermehrt Fusariuminfektionen auftreten. An gefährdeten Standorten und bei empfindlichen Sorten sollten Sie den Mais rechtzeitig ernten. Denn mit zunehmender Reife steigt das Pilzrisiko. Da eine Fusarium-Infektion von der Spindel ausgeht, brechen Sie den Kolben durch und kontrollieren ihn auf die typische Rotfärbung der Spindel bzw. Körner.


Lassen Sie bei Verdacht Ihr CCM auf Mykotoxine untersuchen. Belastetes CCM darf nicht an Sauen und Ferkel gefüttert werden. In der Mast müssen dann die Rationsanteile begrenzt werden.


i Gründlich verdichten: Nur bei guter Verdichtung und sauberem Sauerstoffabschluss kann im CCM die erwünschte Milchsäure-Gärung erfolgen. Ansonsten setzen sich unerwünschte Bakterien durch, und es kommt zu Fehlgärungen, Hefe- oder Schimmelbildung. Um das zu vermeiden, sollte das Fahrsilo nur bis etwa 5 cm unter Silokante befüllt werden, so dass auch an den Seitenwänden ausreichend verdichtet werden kann. Für eine optimale Verdichtung müssen dünne Schichten gleichmäßig verteilt und sofort festgefahren werden. Gleichzeitig darf der Schlepper maximal 4 km/h fahren, wobei die Reifen einen Druck von etwa 2,5 bar aufweisen sollten. Das optimale Walzgewicht beträgt etwa einem Viertel der stündlichen Bergeleistung.


Zügig abdecken: Das Silo muss so schnell wie möglich luftdicht verschlossen werden, um Fehlgärung bzw. Schimmelbildung zu vermeiden. Bei der Ernte über mehrere Tage muss es in den Silierpausen zugedeckt werden.


Am besten legen Sie zunächst eine dünne Unterziehfolie aus, die sich so anschmiegt, dass sämtliche Luft entweicht. Dann wird die Folie an den Seitenwänden zur Mitte hin umgeklappt, um die Randlagen vor Luft- und Schmutzeintrag zu schützen. Die abschließende Folie bedecken Sie idealerweise gleichmäßig mit 20 bis 30 cm Erde. Zum Abdecken eignen sich auch Sandsäcke oder Reifen, die vor allem am Rand dicht gepackt werden müssen. Zusätzlich sollte ein Vogelschutznetz gespannt werden.


Bei Säureeinsatz kann das Silo auch einige Stunden offen bleiben.


i Saubere Anschnittfläche: Säurekonserviertes CCM können Sie nach zehn bis zwölf Tagen verfüttern. Ansonsten muss der Silostock mindestens vier, besser sechs Wochen ungeöffnet bleiben. Die CCM-Entnahme erfolgt am besten mit der Fräse, denn so bleibt die Anschnittfläche glatt und wird kaum zerstört, so dass keine Luft in den Silostock gelangen kann. Bei der Entnahme mit Zange oder Frontlader können Teile abbrechen bzw. Risse entstehen, in die Luft eintritt. Um dies zu verhindern, muss die Folie im Anschnittbereich beschwert werden. Damit die Futterqualtität der Anschnittfläche nicht leidet, sollte bei säurekonserviertem CCM etwa 10 cm und ansonsten rund 15 cm pro Tag entnommen werden. Eine Überdachung des Silos schützt den Anschnitt vor Witterungseinflüssen. Eine Möglichkeit ist ein fahrbares Dachelement, das über der Anschnittfläche platziert wird.


Futterproben einschicken: Ähnlich wie beim Getreide können die Stärke- und Proteingehalte des CCM stark schwan­ken. Deshalb ist es wichtig, auch CCM auf seine ­Inhaltsstoffe untersuchen zu lassen. Am besten behalten Sie während der Ernte von jedem Wagen etwa 300 g zurück und schicken einen Teil der daraus entstehenden Mischprobe ins Untersuchungslabor. Alternativ kann die Probe mithilfe eines Bohrstockes entnommen werden. Dabei zerstört man jedoch die Folie und es gelangt Luft bzw. Dreck in den Silostock.

Die Redaktion empfiehlt

top + In wenigen Minuten wissen, was wirklich zählt

Zugang zu allen digitalen Inhalten, aktuelle Nachrichten, Preis- und Marktdaten | 1 Jahr für 1̶2̶9̶,̶6̶0̶ ̶€̶ 99 €

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.