Zoonose-Erreger, die bisher überwiegend in Asien vorkamen, scheinen sich auch in Europa immer weiter auszubreiten. Dazu gehören z. B. das Hepatitis-E-Virus und das Japanische-Encephalitis-Virus (JEV). Beide Erreger wurden daher inzwischen vom Internationalen Tierseuchenamt OIE in den Rang der gefährlichen Erkrankungen (Emerging Diseases) erhoben.
Vor allem beim Hepatitis-E-Virus kann in Europa und auch in Deutschland ein deutlicher Anstieg der Erkrankungsrate beim Menschen beobachtet werden. Im akuten Stadium kommt es zu einer schweren Leberentzündung. Bei chronischem Verlauf sind Leberzirrhose und eine allgemeine Schwächung des Immunsystems die Folge.
Mehrere Studien weisen darauf hin, dass Hepatitis-E-Viren auch bei Schweinen häufiger vorkommen als bisher vermutet – insbesondere bei Mastschweinen. In Ungarn waren 39 % aller getesteten Mastbetriebe positiv. Und bei 9 % der beprobten Schweine konnte eine aktive Erregerausscheidung nachgewiesen werden.
Das Japanische-Encephalitis-Virus breitet sich nicht nur zunehmend aus. Anlässlich der IPVS-Tagung wurde auch von einem neuen Stamm berichtet. Während alle bisher beschriebenen Stämme beim Menschen eine Gehirnentzündung mit Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Bewusstseinsstörungen hervorrufen und beim Schwein Aborte auslösen, führt der neu beschriebene Stamm auch bei Ferkeln zu einer Gehirnentzündung mit hoher Sterblichkeit.