Im Artikel haben die Experten wichtige Punkte angesprochen. Ein Hinweis fehlt mir aber: Es geht darum, was die deutschen Mäster wünschen. Wollen sie mit den hiesigen Ferkelerzeugern den Standort Deutschland sichern, oder setzen sie künftig noch mehr auf Importferkel?
Wenn der „Ferkel-Standort“ Deutschland erhalten bleiben soll, müssen die Mäster Gruppengrößen einstallen, die einheimische Sauenhalter auch liefern können. Dazu ein Beispiel: Bewirtschaftet ein Mäster 1500 Mastplätze und stallt alle drei Wochen neue Ferkel ein, reichen als Lieferanten Ferkelerzeugerbetriebe mit 150 Sauen. Stellt der Mäster dagegen auf Betriebs-Rein-Raus um, muss der Sauenhalter 1500 Sauen halten, wenn er im 2-Wochen-Rhythmus arbeitet. Diese Wachstumssprünge kann kein Ferkelerzeuger leisten, weder finanziell noch genehmigungstechnisch!
Heinrich Steggemann
48703 Stadtlohn
Den unfairen Wettbewerb stoppen
Die deutschen Ferkelerzeuger haben nur dann eine Chance, wenn EU-weit die gleichen Wettbewerbsbedingungen herrschen. Davon sind wir aber noch weit entfernt. In den Niederlanden dürfen zum Beispiel Ferkel, die in das QS-System geliefert werden, vor dem Kastrieren mit CO2 betäubt werden. Diese Arbeit führt der Landwirt selbst durch. Anschließend dürfen diese Ferkel dann nach Deutschland exportiert und hier gemästet werden. Ihr Fleisch liegt später dann im Kühlregal neben der Ware von deutschen Kastraten, bei deren Betäubung ein Tierarzt anwesend sein musste, weil es das Gesetz so vorschreibt. Der Erlös ist gleich, die Produktionkosten unterscheiden sich aber gewaltig.
Politiker und Verbandsfunktionäre kennen die Problematik. Sie warten aber in Ruhe ab, bis auch der letzte Landwirt aus Verzweiflung das Handtuch geworfen hat.
Martin Ramschulte
48624 Schöppingen