In der chinesischen Provinz Hubei ist Anfang Oktober 2022 das 26-stöckige Schweinehochhaus von Hubei Zhongxin Kaiwei Modern Farming in Betrieb gegangen – wir berichteten.
Der britische „Guardian“ berichtete, dass es sich um den mit Abstand „größten in einem einzigen Gebäude untergebrachten Schweinemastbetrieb der Welt“ handelt. Die beiden Gebäude sollen insgesamt 800.000 Quadratmeter Platz bieten. Jährlich könnten dort 1,2 Mio. Schweine geschlachtet werden, zitieren Medien wie ORF, Spiegel und andere aus dem Bericht.
Der 563 Mio. € teure Stall verfügt über 30.000 automatisierte Fütterungsstellen - überwacht und gesteuert von einer Kontrollzentrale. Die Schweinegülle will das Unternehmen zur Erzeugung von Biogas verwenden. Die Arbeiter müssen überdies mehrere Desinfektions- und Testrunden durchlaufen, bevor sie den Betrieb betreten können.
China’s 26-storey pig skyscraper ready to produce 1 million pigs a year https://t.co/T95Hhnx7r9
— Guardian Environment (@guardianeco) November 25, 2022
Ist das Modell zukunftstauglich?
Laut ORF habe der Stall in den vergangenen Jahren während seines Baus an Beliebtheit zugenommen. Ein Professor für Tierwissenschaften an der Chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften sagte dem Guardian, dass Hochhausschweinefarmen im Vergleich zu traditionellen Zuchtmethoden intelligenter seien, mit einem hohen Grad an Automatisierung und Biosicherheit. Gleichzeitig habe es den Vorteil, Landressourcen zu sparen.
Andere Fachleute warnen dagegen, dass durch solche Ställe die Wahrscheinlichkeit für Seuchenausbrüche steigt. Gelange eine Krankheit ins Innere, könnte sie wie ein Lauffeuer zwischen den Tieren ausbrechen. Andere fragen, ob so ein Stall angesichts des Klimawandels mit der Notwendigkeit vereinbar ist, sich in Richtung eines reduzierten Fleischkonsums zu bewegen. Der Guardian sprach auch mit einem benachbarten Bauern. Der finde die Anlage „unfassbar“ und habe Sorge, es könnte zu Geruchsbelästigungen kommen, wenn der Riesenstall voll in Betrieb sei.
China gilt weltweit als größter Schweinefleischmarkt, rund die Hälfte der globalen Produktion wird hier verbraucht. Nach diversen ASP-Ausbrüchen hofft das Land, mit diesen neuen geschlossenen Hochhäusern mehr Hygiene in die Bestände zu bekommen. Tierwohl war übrigens in dem Bericht kein Thema.