Anlässlich der Länder- und Verbändebeteiligung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung fordert der Deutsche Bauernverband die Bundesregierung dazu auf, die Sauenhalter bei der Umsetzung massiv zu unterstützen.
„Wir sind grundsätzlich offen für Änderungen zum Wohl der Tiere, aber es braucht Entscheidungen mit Augenmaß, die den Betrieben Perspektive geben. Bauern brauchen zudem Planungs- und Investitionssicherheit. Wenn diese Verordnung greifen soll, muss endlich für ein Ende der bau- und genehmigungsrechtlichen Blockade bei Um- und Neubauten von Ställen gesorgt werden“, sagt Generalsekretär Bernhard Krüsken.
Gerade mit Blick auf die geplanten Anforderungen an den Abferkelstall sei es wichtig, eine verlässliche Perspektive für bestehende Ställe zu bekommen. „Sonst ist die bäuerliche Sauenhaltung in Deutschland spätestens in 12 Jahren Geschichte“, warnt Krüsken.
Zwar bringt diese Verordnung nun endlich Klarheit für diejenigen Betriebe, die vor Investitionsentscheidungen stehen, doch führt eine Reihe praxisfremder Detailregelungen sowie insbesondere die Neuregelung der Abferkelbucht auch für Altgebäude trotz Übergangsfrist zu großen Herausforderungen. Insofern sieht der DBV noch Nachbesserungsbedarf.
Die geplanten Änderungen erfordern für fast zwei Drittel der Gebäudesubstanz, in denen Sauen gehalten werden, Neu- oder Umbauten und sind somit von existenzieller Bedeutung für viele Sauenhalter. Neben finanzieller Unterstützung durch ein umfassendes Investitionsförderprogramm gilt es vor allem, bürokratische Hürden im Baurecht endlich abzubauen.