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Aldi Süd sieht Initiative Tierwohl auf gutem Weg

Obwohl viele interessierte Schweinemäster noch immer nicht an der Initiative Tierwohl teilnehmen können und sich noch immer etliche Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels sperren, sieht der Manager für Qualitätswesen und Nachhaltigkeit bei Aldi Süd, Ralf-Thomas Reichrath, die Aktion auf einem erfolgreichen Weg.

Lesezeit: 2 Minuten

Obwohl viele interessierte Schweinemäster noch immer nicht an der Initiative Tierwohlteilnehmen können und sich noch immer etliche Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) sperren, sieht der Manager für Qualitätswesen und Nachhaltigkeit bei Aldi Süd, Ralf-Thomas Reichrath, die Aktion auf einem erfolgreichen Weg. Wie Reichrath auf dem Unternehmertag des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV) am vergangenen Donnerstag (18.2.) in Stuttgart berichtete, profitieren davon mittlerweile rund 12 Millionen Schweine.

 

Mit Blick auf die lange Warteliste von teilnahmebereiten Landwirten wies Reichrath angesichts der Budgetprobleme darauf hin, dass es keinen juristischen Zwang zur Teilnahme gebe. Allerdings sieht er den LEH in der moralischen Pflicht, mehr Tierschutz zu fördern. Entsprechend kritisierte er die Konkurrenten seines Unternehmens, die an der Initiative nicht teilnähmen und dadurch einen Wettbewerbsvorteil von 4 Cent/kg Schlachtgewicht (SG) hätten.

 

Derweil bekräftigte Prof. Harald Grethe von der Universität Hohenheim, der auch als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik des Bundeslandwirtschaftsministeriums wirkt, seine Forderung nach einem höheren Tierschutzniveau in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung. Grethe knüpfte damit an das im Frühjahr 2015 vorgelegte Gutachten des Wissenschaftsrats „Wege zu einer akzeptierten Nutztierhaltung“ an. Zurzeit seien die Tierhaltungsbedingungen in Deutschland in weiten Teilen nicht zukunftsfähig.

 

Nach Schätzung von Grethe dürfte ein höheres Tierschutzniveau in Deutschland jährlich 3 Mrd. Euro bis 5 Mrd Euro kosten. Dieser zusätzliche Aufwand könne aber nicht der Landwirtschaft „aufgedrückt“ werden, betonte der Agrarökonom. Hier seien alternativ beispielswiese staatliche Tierschutzprämien denkbar, die mit EU-Mitteln kofinanziert werden könnten. Außerdem müsse das „Tierschutz-Sortiment“ beworben werden, etwa unter einem staatlichen Label, empfahl der Wissenschaftler.

 

Indes äußerte der Wissenschaftsjournalist und Lebensmittelchemiker Udo Pollmer seine Zweifel, dass derzeit ein Tierwohl-Premiumsegment für Fleisch erfolgreich eingeführt werden könne. Zuvor müsse sich die Branche von „Schmuddelbetrieben“ trennen. Außerdem müsse den Verbrauchern einfacher und konkreter erklärt werden, was auf den Betrieben in der Haltung besser gemacht werde. Die Verbraucher forderten zwar höhere Tierschutzstandards. Dafür seien aber meist neue Ställe erforderlich - die Konsumenten wollten aber keine neuen Ställe. Deshalb braucht es nach Pollmers Ansicht viel Zeit, bis die Verbraucher bereit sind, mehr für hochwertiges Fleisch zu zahlen.

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