Nach Vorwürfen von Tierquälerei im Schlachthof Gärtringen haben das Landratsamt Böblingen, das Regierungspräsidium Stuttgart sowie externe Gutachter über 500 Stunden Videomaterial einer Tierrechtsorganisation ausgewertet. Für die Ermittler stand dabei zuletzt mögliches Fehlverhalten der Amtstierärzte im Vordergrund, die die Schlachtungen kontrollieren sollten.
Nach Informationen des SWR hätten sie dabei vier Verstöße einer Amtstierärztin festgestellt: Zwei Mal seien Nachbetäubungen nicht pflichtgemäß dokumentiert worden, in einem Fall sei eine Nachbetäubung trotz ihrer Kenntnisnahme nicht angeordnet worden und ein Mal sei der Einsatz eines Elektrotreibers nicht kontrolliert worden.
Laut Landrat Roland Bernhard seien Verfehlungen zwar menschlich, aber gerade im sensiblen Bereich des Tierschutzes dürften Fehler nicht toleriert werden. Für einen glaubwürdigen Neustart des Schlachthofes werde man sich daher vom tierärztlichen Personal am Schlachthof Gärtringen einvernehmlich trennen, zitiert der Sender den parteilosen Politiker.
Nach der vorübergehenden Schließung würden die Behörden und die Schlachthof-Genossenschaft derzeit an einem Konzept für einen Neustart arbeiten. Noch in diesem Jahr will man bauliche Veränderungen vorstellen. Auch eine regionale Vermarktung sei im Gespräch, so der Sender.