Die Afrikanischer Schweinepest (ASP) kommt in Osteuropa nicht zur Ruhe. Im Gegenteil: Die Ausbrüche bei Wildschweinen bewegen sich immer näher auf die deutsche Landesgrenze zu. Deshalb hat das Friedrich-Löffler-Institut (FLI)vergangene Woche Empfehlungen für Maßnahmen im Falle eines ASP-Ausbruchs bei Wildschweinen in Deutschland veröffentlicht.
Wird das Virus bei einem gefallenen oder geschossenen Wildschwein nachgewiesen, werden im Umkreis von 15 Kilometern rund um die Fundstelle ein „Gefährdeter Bezirk“und eine etwa doppelt so große „Pufferzone“eingerichtet. In beiden Zonen sind dann eine Vielzahl an Maßnahmen der Tierseuchenbekämpfung zu ergreifen, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern.
Im engeren „Seuchengebiet“gehören dazu ein Verbot der Freilandhaltung von Hausschweinen und eine generelle Jagdruhe von 21 Tagen, um ein Versprengen von infizierten Tiere zu vermeiden. In beiden Zonen soll laut FLI die Verbringung von Gras, Heu und Stroh aus dem Infektionsgebiet in Hausschweinbestände untersagt werden. Zudem müssen dann alle tot aufgefundenen Wildschweine beprobt werden.
In der Pufferzone sollen nach Empfehlung des FLI zudem bei allen Schweinehaltern mit Auslauf- oder Freilandhaltung die Biosicherheitsmaßnahmen überprüft und die Wildschweinepopulation durch intensive Jagd um 80 % bis 90 % reduziert werden. Darüber hinaus empfiehlt das FLI ein ganzes Bündel von Biosicherheitsmaßnahmen für Jäger und Schweinehalter, darunter vor allem Desinfektionsmaßnahmen, aber beispielsweise auch die Sicherstellung, dass Mülleimer kippsicher aufgestellt sind.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) appellierte unterdessen erneut an die zurückkehrenden Urlauber und alle Lkw-Fahrer, aus osteuropäischen Ländern kein Schweinefleisch und keine Wurstwaren nach Deutschland einzuführen. Denn in der Tschechischen Republik und in Rumänien sei die Schweinepest vermutlich über kontaminierte und weggeworfene Wurstbrote auf Wild- beziehungsweise Hausschweine übertragen worden.
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