Die Sauenhalter in Baden-Württemberghaben auch im Wirtschaftsjahr 2015/16 sehr niedrige Gewinne eingefahren. Darauf lassen die Ergebnisse des Testbetriebsnetzes Buchführung schließen, die Tobias Schweizer von der LEL Schwäbisch Gmünd letzte Woche auf der Tagung der Arbeitsgemeinschaft Landtechnik und Ländliches Bauwesen (ALB) in Erbach vorstellte.
Von den 29 ausgewerteten Betrieben erreichten nur sieben einen Gewinn von ca. 50.000 € und mehr. Zehn Betriebe erwirtschafteten sogar Verluste. Die untersuchten Betriebe hielten zwischen 50 und 350 Sauen.
Bereits im Wirtschaftsjahr 2014/15 erwirtschafteten die Ferkelerzeuger im Südwesten einen durchschnittlichen Gewinn von nur 22.900 €. Besser lief es in den Wirtschaftsjahren 2012/13 und 2013/14. In beiden Jahren erzielten die Sauenhalter in Baden-Württemberg im Durchschnitt einen Gewinn von rund 58.000 €. Für eine nachhaltige Erzeugung, bei der die Unternehmerfamilie ihre Lebenshaltungskosten erwirtschaften und ausreichend Eigenkapital für Zukunftsinvestitionen bilden kann, fordern Ökonomen einen Jahresgewinn von 60.000 bis 80.000 €.
Angesichts dieser Zahlen verwundert es nicht, dass zwischen 2010 und 2015 rund 43 % der Sauenhalter in Baden-Württemberg aufgegeben haben. Die Zahl der Zuchtsauen ging in diesem Zeitraum um 26 % zurück.
Weil der Selbstversorgungsgrad mit Schweinefleisch in Baden-Württemberg nur bei 50 % liegt, sieht Schweizer eine Chance in der regionalen Erzeugung aus besonders tiergerechter Haltung. Hier gibt es bereits einige Vermarktungsprojekte, die bisher jedoch noch nicht aus der Nische herausgekommen sind.
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