Deutschland ist in hohem Maße von Schweinefleischexporten abhängig. Die großen deutschen Schlachtunternehmen exportieren mittlerweile mehr als die Hälfte ihrer Waren ins Ausland. Dieser hohe Exportanteil birgt große Gefahren. Wie der Leiter des Referats Tiergesundheit im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Hans-Joachim Bätza, berichtet, droht im Falle eines ASP-Nachweises bei Schwarzwild der komplette Verlust wichtiger Drittlandsmärkte wie zum Beispiel China. Das liegt unter anderem daran, dass die Veterinärprotokolle auf ASP-Freiheit basieren und die Importeure einer Regionalisierung, also der Ausfuhr aus nicht betroffenen Gebieten, kaum zustimmen werden.
Wie Bätza betonte, arbeitet das BMEL schon seit längerer Zeit an Krisenplänen. Dabei stimme sich das Ministerium eng mit den Ländern und den betroffenen Berufsverbänden ab. Sollte es tatsächlich einen ASP-Fall bei Wildschweinen geben, sei Eile bei der Bekämpfung geboten, denn sonst drohe die Tierseuche - wie im Nordosten der Europäischen Union - endemisch zu werden. In den Infektionsgebieten sei neben Verbringungsverboten für lebende Schweine auch die Ausfuhr von Schweinefleisch von frei getesteten Tieren untersagt, wobei es aber Ausnahmen geben könne. Allerdings müsste dieses Fleisch dann erhitzt und gekennzeichnet werden, wofür es kaum Abnehmer geben dürfte.