Die Diskussion um Bioaerosole in der Stallabluft weitet sich immer mehr aus und liefert Stallbaugegnern neue Argumente. Die Landwirtschaft muss sich deshalb der Problematik stellen und die Forschung sollte sich bemühen, möglichst bald unabhängige Richtwerte für das tatsächliche Ausmaß des Bioaerosolausstoßes aus Ställen zu bestimmen, argumentiert Stallbauberater Peter Spandau in der aktuellen Ausgabe des Landwirtschaftlichen Wochenblattes Westfalen-Lippe. Bioaerosole bestehen aus Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Pilze, Sporen, Endotoxine), die an Staubpartikeln haften und so vom Wind weitergetragen werden. Sie befinden sich auch natürlicherweise in der Luft, werden aber in erhöhter Konzentration mit der Stallluft ausgestoßen. Vor allem Tierhaltungsgegner behaupten, dass diese Konzentrationen negative gesundheitliche Auswirkungen hätten. Bisher gibt es zwei Studien dazu. Die eine besagt, dass Kinder aus dem ländlichen Raum seltener an Allergien bzw. Atemwegserkrankungen leiden. Die andere Studie kommt zu dem Schluss, dass eine weitere Gesundheitsgefährdung bei Menschen, die mit genau diesen Krankheiten vorbelastet sind, nicht ausgeschlossen werden könne. Diese vage Formulierung reicht aus, um Stallbaugegner auf den Plan zu rufen. Sie versuchen den Neubau von Ställen mit nicht repräsentativ ermittelten Mindestabständen zu verhindern.
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